Pressemitteilung vom 17.09.2024
Vor dem Ravensburger Amtsgericht findet am Donnerstag, den 19.9. um 9:15 Uhr, ein satirischer Protest gegen die Zementindustrie und Greenwashing statt.
Ein Klimaaktivist setzt sich im Anzug in ein Badewanne voller grünem Schaumbad. Damit wollen sie symbolhaft auf das Greenwashing des Zementgiganten Heidelberg Materials aufmerksam machen.
Anlass dazu ist ein Prozess am Ravensburger Amtsgericht gegen zwei Klimaktivist*innen, die im Juni 2023 ein Banner an dem Betonwerk von Heidelberg Beton in Ravensburg anbrachten so dass einen Tag lang zu lesen war "Heidelberger Beton zerstört das Klima enorm". Damals wurde die Betonrproduktion dort für einen Tag aufgrund des Prostest gestoppt. [1]
"Jede Minute, in der das Betonwerk nicht produziert, ist eine gute Minute für das Klima." so Samuel Bosch nach der Aktion 2023.
Im Herbst letzten Jahres wurden drei Aktivist*innen für das Aufhängen eines satirischen Banners in Augsburg, unter anderem zu einer, beziehungsweise drei Wochen, Jugendarrest verurteilt. Dieses Urteil wurde mittlerweile von Bundesverfassungsgericht für illegal erklärt. [2] Was die Aktivist*innen also für ein Strafmaß in Ravensburg erwartet bleibt spannend. Prozessbeginn ist um 10.30 Uhr im Sitzungssaal 002 EG, die Sitzung ist öffentlich.
Klimaerhitzung
Nach einer neuen Auswertung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hat der Heidelberger Konzern im letzten Jahr RWE und BASF in Sachen CO2-Ausstoß überholt [3]. Über 65 Million Tonnen CO2 emmittierte Heidelberg Materials - ehemals Heidelberg Cement - im Jahr 2022. Dies entspricht etwas den Emissionen von Österreich. [4]
"Die Zementindustrie ist der Betonklotz im Klimaschutz. Sie behauptet, alles im Griff zu haben, will aber als 'grüne Lösung' nur Milliarden Tonnen CO₂ ins Meer pumpen und statt Kohle immer mehr 'alternative Brennstoffe', also Klärschlamm, Plastik und Autoreifen, verbrennen", so Fabia Moussong von End Cement. "Was wir brauchen, ist eine echte Bauwende mit weniger Neubauten, dem Nutzen von Leerstand und mehr ökologischen Baustoffen. Keine Greenwashing und Vertuschen von Menschenrechtsverletzungen."
Menschenrechtsverletzungen
von Heidelberg Materials
Heidelberg "Materials", begeht schwerwiegende Menschen- und Völkerrechtsverletzungen in der Westsahra, Indonesien, Togo und im Westjordanland. [5, 6, 7] "Heidelberg Materials weigert sich vehement, Entschädigungen zu zahlen und streitet alle Vorwürfe ab. Aber auch unsere Forderung nach einem unabhängigen Menschenrechtsbericht wird ignoriert.", meint Kiki Köffle.
Vorgeworfen wird den
Aktivist*innen Nötigung und Hausfriedensburch, "Es ist absurd, dass es als
Nötigung bezeichnet wird, Konzerne daran zu hindern unsere Lebensgrundlagen zu
zerstören und dass es einen Hausfriedensburch auf dem Gelände einer Konzerns
geben soll, der den Frieden ganzer Regionen gefährdet." so Samuel Bosch.
QUELLEN:
[3] https://taz.de/Klimaschutz-in-der-Wirtschaft/!6030537/ und https://www.ey.com/de_de/news/2024/08/ey-dax-esg-analyse-2024
[5] https://wsrw.org/de/nachrichten/heidelbergcement-verteidigt-hartnackig-geschafte-auf-besetztem-land
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