| Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte,  die europäische Klimadebatte ist im vollen Schwung. Gestern,
    6. Oktober, berieten die EU-Umweltminister*innen das größte EU-Klimapaket
    aller Zeiten („Fitfor55“). Um die CO2-Emissionen bis 2030 zu senken, legte
    die EU-Kommission im Juli ein nie dagewesenes Reformpaket vor. Alle
    wichtigen EU-Gesetze zum Klimaschutz – vom EU-Emissionshandelssystems über
    erneuerbare Energien und Energieeffizienz bis zu CO2-Grenzwerte für Autos
    und Energiesteuern – werden an das EU-Klimagesetz angepasst. Damit geht
    Europa einen weiteren großen Schritt beim Klimaschutz, auch wenn die
    Vorschläge für die Klimaregeln für Autos, Energieeffizienz von Gebäuden und
    den entscheidenden CO2-Preis immer noch nicht auf Pariser Kurs sind.  Viele Mitgliedstaaten gehen ambitioniert voran Es fiel auf: Viele Regierungen gehen beim Klimaschutz in
    Europa voran. Schweden und Finnland sprachen sich explizit für insgesamt
    höhere CO2-Reduzierungen bis 2030 aus. Auch bei dem Aus für neue
    Verbrenner-Autos in Europa, einer der am härtesten umkämpften Maßnahmen des
    EU-Klimapakets, zeigen viele Mitgliedstaaten Ambition. Das Thema stand ganz
    weit oben auf der Tagesordnung der Umweltminister*innen, denn die
    EU-Kommission hat vorgeschlagen, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen
    zuzulassen. Die Niederlande, Österreich, Schweden, Dänemark, Finnland und
    Luxemburg wollen die CO2-Grenzwerte für Autos verschärfen und zum Teil das
    Aus für neue Verbrennerautos von 2035 auf 2030 vorziehen. Damit könnte die
    EU näher an den 1,5-Grad Pfad des Pariser Klimaabkommen kommen.  GroKo bremst weiter beim Verbrenner-Aus  Aber diese ambitionierten Länder bekommen weiterhin keine
    Unterstützung aus dem größten Mitgliedstaat der EU. Deutschland hinkt beim
    Klimaschutz hinterher. Die Große Koalition hatte bereits vor Vorstellung
    des Pakets der EU-Kommission für lebensverlängernde Maßnahmen für Benzin
    und Diesel bis 2040 gestritten, obwohl viele große Autohersteller bereits
    angekündigt haben, lange vor diesem Datum in Europa keine Verbrenner mehr
    verkaufen zu wollen. Auch während des gestrigen Treffens der
    Umweltminister*innen gab es von Deutschland kein Zeichen, mit anderen
    Regierungen auf wirklich ambitionierten Klimaschutz zu drängen. So vergeht
    eine einmalige Chance, Europas Klimapolitik zukunftsfest zu machen. Denn
    ohne die deutsche Unterstützung werden sich die Niederlande, Österreich,
    Schweden, Dänemark, Finnland und Luxemburg nicht im Rat der Mitgliedstaaten
    durchsetzen können.  Europäischen Rückenwind nutzen Wir werden den Rückenwind aus weiten Teilen Europas mitnehmen.
    Echter europäischer Klimaschutz ist möglich, wenn die deutsche
    Bundesregierung mitmacht. Bei dem Paket geht es nicht nur ums Klima,
    sondern um einen grundlegenden Umbau unserer Gesellschaft und unseres
    Umgangs mit der Natur. Und für die europäische Industrie bedeutet Klimaneutralität
    eine große ökonomische Chance. Wir wollen unsere Industrie zum
    Klima-Champion machen. Wir Grüne werden uns im Europaparlament für
    emissionsfreie Autos ab 2030 einsetzen und konkrete Änderungen vorschlagen,
    um jedes einzelne Gesetz fit für Paris zu machen. Denn nur so kommen wir
    auf den 1,5-Grad Pfad.  Mit grünen europäischen Grüßen Sven Giegold -----Die Aufzeichnung der Diskussion
    der Umweltminister*innen kann hier nachgehört werden: https://video.consilium.europa.eu/event/de/24960
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