Montag, 8. Januar 2024

Allgäu spart Unmengen Energie: Das entspricht 625.000 Flügen

hier  EFAHRER.com  Artikel von Carina Dietze  • 8.1.24

Das Bündnis "Klimaneutrales Allgäu 2030" hat in mehr als drei Jahren seit seiner Gründung eine beeindruckende Bilanz vorgelegt: 45.000 Tonnen klimaschädliches CO₂ konnten 117 Unternehmen, Kommunen und weiteren Akteuren bereits einsparen. Um die gleiche Menge CO₂ jährlich zu neutralisieren, wäre es notwendig, über 4.000 Hektar Waldfläche neu zu bepflanzen, berichtet die Allgäuer Zeitung.

In einer greifbareren Dimension entspricht die eingesparte Menge dem CO₂-Ausstoß von 625.000 Flügen von München nach Hamburg pro Passagier. Google Flights berechnet für diese Strecke rund 72 Kilogramm CO₂-Emissionen, die eine Person in der Economy-Class verursacht.

Allgäuer Klimabündnis: Gut für die Umwelt und die Wirtschaft

Die Erfolge zeigen: Das noch relativ junge Bündnis zeigt große Wirkung. Über 300 spezifische Maßnahmen wurden bereits realisiert, getrieben von dem gemeinsamen Ziel der regionalen Klimaneutralität bis spätestens 2030.

Sebastian Hartmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu führt aus, dass zu diesen Maßnahmen unter anderem die Installation von Photovoltaikanlagen, die Umstellung auf Elektromobilität, der Einbau energieeffizienter Technologien und der Umstieg auf Ökostrom gehören.

Neben dem direkten Effekt auf den Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß haben diese Maßnahmen auch eine positive ökonomische Wirkung: Durch die Energieeinsparungen bleiben mehr als fünf Millionen Euro in der Region, die man sonst für Energie ausgegeben hätte. Dieses Geld kann nun lokal reinvestiert werden und fördert weitere regionale Entwicklungen.

Allgäuer zeigen, welche Emissionseinsparungen in kurzer Zeit möglich sind

Der Fokus des Bündnisses liegt klar auf der Erhöhung der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Hartmann betont gegenüber der Allgäuer Zeitung weiter, dass jede eingesparte Energie nicht nur die Betriebskosten reduziert, sondern auch die Notwendigkeit der Energieerzeugung oder Kompensation mindert. Des Weiteren trägt jede Organisation, die dem Bündnis beitritt, durch eine verpflichtende Energieberatung des Energie- und Umweltzentums Allgäu (eza) dazu bei, individuelle Wege zur Klimaneutralität zu entwickeln und zu verfolgen.

Innerhalb der teilnehmenden Branchen entwickelt sich zudem ein wettbewerbsfähiger Austausch: Die Entwicklung der Emissionsmengen pro Mitarbeiter und der Vergleich der Emissionskorridore bieten Anreize für weitere Verbesserungen.

Außerdem unterstützt das Bündnis Klimaschutzprojekte direkt in der Region durch einen Teil der Kompensationszahlungen, die in den Klimafonds Allgäu fließen. Dieses Geld floss bereits für 22 lokale Projekte , darunter Solar-Workshops und Kurse für Balkonkraftwerke.

Die Anstrengungen und Erfolge des Bündnisses "Klimaneutrales Allgäu 2030" demonstrieren, was durch kollektives Engagement, zielgerichtete Maßnahmen und lokale Zusammenarbeit im Hinblick auf Klimaschutz bereits in kurzer Zeit möglich ist. Der Zusammenschluss könnte künftig als Inspirationsquelle für ähnliche Initiativen weltweit dienen.

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