Mittwoch, 10. Januar 2024

Die Alternative der Zukunft könnte der Natrium-Ionen-Akku sein.

Zukunftsmusik ganz nah: Der große Wettlauf um die Speichertechnologie befindet sich kurz vor der Zielgeraden. Salz statt Lithium - eine große Hoffnung! 

hier  EFAHRER.com  Artikel von Isabelle Tran  • 10.1.24

Ohne Lithium und Kobalt: Hier sollen billige Natrium-Akkus entstehen

Die Technologie der Lithium-Ionen-Batterie im E-Auto ist im Vergleich zum Verbrennungsmotor noch sehr jung. Trotzdem sind Forscher und Forscherinnen drauf und dran, die Technik zu überarbeiten. Denn: Die in den Akkus vielfach verwendeten Metalle Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan sind teuer und die Abbaumethoden der Rohstoffe mitunter kritisch. Die Alternative der Zukunft könnte der Natrium-Ionen-Akku sein. 

Bild rechts: Meersalzgewinnung in Bulgarien

In der chinesischen Provinz Jiangsu eröffnete der Automobilkonzern BYD Anfang Januar ein Natrium-Ionen-Batteriewerk, wie das E-Mobilitätsportal electrive berichtet. Die Akkus sollen ohne Lithium und Kobalt auskommen. Rund 1,4 Milliarden Euro lässt sich der Konzern das Werk, dessen jährliche Produktionskapazität mit 30 Gigawattstunden angegeben wird, kosten. Wie so oft in China liegen zwischen Ankündigung und Umsetzung der Produktionsstätte nur wenige Wochen. Passend dazu sind seit Januar 2024 auf Chinas Straßen die ersten E-Autos mit Natrium-Ionen-Batterien der noch jungen chinesischen E-Automarke Yiwei unterwegs.

Natrium-Zellen in Serie

Die meisten E-Autos, die heutzutage produziert werden, sind mit einer klassischen Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet. Diese Technologie hat sich seit Jahren bewährt, wird aufgrund der verwendeten Rohstoffe allerdings auch zunehmend als problematisch betrachtet. Insbesondere Lithium selbst ist teuer. Aus diesen Gründen forscht die Akku-Industrie bereits seit Jahren an Akkus, die mit alternativen Rohstoffen auskommen. Ganz vorn mit dabei: die Natrium-Batterie. Das Konzept gibt es bereits seit den 1980er-Jahren, wurde aufgrund der vergleichsweise geringen Energiedichte von Natrium allerdings lange Zeit nicht weiterverfolgt. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass Natrium das Potenzial hat, die gesamte Fahrzeugbranche zu revolutionieren. Denn der Hauptrohstoff ist Kochsalz und das ist nicht nur extrem preisgünstig, sondern auch reichlich vorhanden. Da das Thema Natrium-Ionen-Zelle in der Elektromobilitätsbranche aktuell heiß diskutiert wird, hat EFAHRER.com das Wichtigste zur Technik zusammengestellt: 

Einer der größten Automobilproduzenten Chinas, BYD, macht mit der Mitteilung auf sich aufmerksam, 1,4 Milliarden Euro in den Bau eines reinen Natrium-Ionen-Batteriewerks zu investieren. Gemeinsam mit der Firma Huaihai soll in der Xuzhou Economic and Technological Development Zone die Fabrik errichtet und betrieben werden und jährlich rund 30 Gigawattstunden Produktionskapazität liefern. Bislang machte BYD vor allem mit seinen schlanken, im Blade-Design gehaltenen LFP-Akkus auf sich aufmerksam. Das Alleinstellungsmerkmal in puncto Natrium-Zellen hat BYD trotz des Tempos allerdings nicht, denn auf den Zug springen in China seit Kurzem verschiedene Unternehmen auf. So hat auch der Batteriehersteller CATL die Produktion von Natrium-Ionen-Zellen angekündigt und mit dem Prototypen Sehol E10X fährt der augenscheinliche Beweis, dass die neue Akku-Technologie funktionieren kann. Bleibt abzuwarten, was der Rest der Welt macht. In Europa meldet bislang nur der schwedische Batteriehersteller Northvolt Erfolge bei der Entwicklung der billigen Akku-Technik. 

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