Donnerstag, 18. Januar 2024

Klimakrise: So kann das Schlimmste verhindert werden

So richtig klar wird es anhand dieses Artikels nicht, wie der "Wiederherstellende Weg" verlaufen soll. Die wissenschaftlichen Studien liegen erst in englisch vor. Ich habe auch nichts weiter dazu gefunden, denke aber das wird noch in der Presse erscheinen.

hier t-online  10.01.2024

Neue wissenschaftliche Veröffentlichung

Ein internationales Forschungsteam hat ein neues Datenmodell entwickelt. Mit diesem sollen die dramatischsten Folgen des Klimawandels gar nicht erst eintreten.

Eine kühne Lösung für den Klimawandel, den Verlust der Biodiversität und soziale Ungerechtigkeit: Das alles verspricht sich ein internationales Forschungsteam von ihrem neuen 500-Jahres-Datensatz. Die von Wissenschaftlern der amerikanischen Oregon State University angeführte Gruppe setzt dabei auf einen "wiederherstellenden" Weg. Dessen Ziele sind alles andere als bescheiden: Mit seiner Hilfe sollen die schlimmsten ökologischen und sozialen Folgen der Klimakrise vermieden werden.

Dafür werteten die Forscher Daten aus, beginnend mit dem Jahr 1500 bis heute. Im Fokus standen unter anderem Themen wie die CO2-Emissionen, die Konzentration von Treibhausgasen, die Temperaturen an der Oberfläche, die Anzahl der Menschen auf der Erde und die vorhandene Artenvielfalt. Zudem prognostizierten sie mithilfe des Szenarios "gemeinsam genutzter sozioökonomischer Pfad" Daten in den analysierten Kategorien bis ins Jahr 2100.

Von einem "Paradigmenwechsel" sprechen die Forscher. "Wir sind uns bewusst, dass die Umsetzung des von uns vorgeschlagenen Szenarios angesichts der aktuellen Emissionstrends, des mangelnden politischen Willens und der weitverbreiteten gesellschaftlichen Ablehnung eine große Herausforderung darstellen kann, aber seine Vorzüge können nicht ernsthaft in Zweifel gezogen werden, wenn es nicht in die Reihe der Optionen aufgenommen wird", sagt William Ripple, Professor für Ökologie an der Oregon State University.

Seit 1850 ist die Ressourcennutzung extrem gestiegen

Die Umsetzung ist ebenso einfach wie banal: Mithilfe von kleinen, kurzfristigen Schritten sollen die Ziele erreicht werden. Andere Klimaszenarien seien nicht radikal genug, sagt Ripple. Die Daten zeigten, dass der Ressourcenverbrauch der Menschheit seit 1850 extrem gestiegen sei.

"Das Wachstum der menschlichen Bevölkerung, des Bruttoinlandsprodukts und des Energieverbrauchs, der hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen beruht, hat zu einem außerordentlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen geführt, die Landnutzung dramatisch verändert und einen massiven Rückgang der biologischen Vielfalt ausgelöst", erklärt Christopher Wolf, ebenfalls von der Oregon State University.

Der sogenannte wiederherstellende Weg setze seinen Fokus "auf die Erhaltung der Natur als natürliche Lösung für das Problem des Klimawandels, auf gesellschaftliches Wohlergehen und Lebensqualität, auf Gleichberechtigung und ein hohes Bildungsniveau für Mädchen und Frauen, was zu niedrigen Geburtenraten und einem höheren Lebensstandard führt, und auf einen raschen Übergang zu erneuerbaren Energien", so Ripple weiter. Im Gegensatz zu derzeit geläufigen klimaschützenden Vorschlägen sei man nicht auf CO2-auffangende Technologien angewiesen. Außerdem gehen die Forscher nicht von weiterem ökonomischen Wachstum aus.

Beteiligt an dem Projekt waren Wissenschaftler aus den USA, den Niederlanden und Australien. Bereits im Oktober 2023 hatten Ripple, Wolf und zehn weitere Forscher einen wissenschaftlichen Beitrag veröffentlicht, dass sich die Lebensbedingungen auf der Erde in einem noch nie dagewesenen Ausmaß verschlechtert hätten und das Leben auf dem Planeten bedroht sei.

Verwendete Quellen



Dieses Buch nutzt ein ähnliches Vokabular, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es sich  um denselben "Weg" handelt.....

hier  Andreas Sternowski  28. Juli 2023

Wiederherstellung des Klimas

Was uns die Verantwortlichen verschweigen, ist, dass die Klimaziele von Paris kein Überleben der Menschheit garantieren. Das Ziel muss die Wiederherstellung des Klimas sein, in dem die Menschheit nachweislich und über Jahrtausende gediehen ist. Die gute Nachricht ist, dass die Natur uns lehrt, wie man große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre beseitigen kann.

Das ist die Botschaft des Buches „Wiederherstellung des Klimas“ von Peter Fiekowsky, einem US-amerikanischen Wissenschaftler und Klimaaktivisten, das gerade auf Deutsch erschienen ist.

Ist unser Klimaziel richtig gewählt?

Das praktisch ausschließliche Klimaziel heute besteht darin, die Emissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren. Vor fünfzig Jahren, als die globale Erwärmung in den Blickpunkt rückte, hätte die Erreichung des Netto-Null-Ziels unseren Planeten bewohnbar gehalten. Leider haben wir an diesem Ziel fast wie an einem religiösen Dogma festgehalten, auch wenn sich die Welt radikal verändert hat. In dieser Zeit hat sich die Weltbevölkerung noch einmal verdoppelt. Der CO2-Gehalt stieg von vermutlich unbedenklichen Werten auf Werte, die den Planeten rapide erwärmen und damit ein unvorhersehbares, beispielloses Risiko für das Überleben der Menschheit darstellen. Und unsere Ökosysteme brechen vor unseren Augen zusammen.

Es ist an der Zeit, die unbequeme Wahrheit anzuerkennen, die Klimawissenschaftler bisher verschwiegen haben: Das Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 garantiert in keiner Weise das Überleben der menschlichen Gesellschaft. Diese Realität wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt – nicht ausdrücklich, sondern durch ihr Schweigen. Kein Wissenschaftler wird öffentlich bekräftigen, dass die Erreichung der in den Pariser Vereinbarungen festgelegten Ziele der Menschheit einen sicheren Weg zum Überleben bieten wird.

Das liegt daran, dass selbst ohne weitere Kohlenstoffemissionen immer noch eine Billion Tonnen überschüssiges CO2 in der Atmosphäre verbleiben wird, und zwar für ein Jahrtausend oder länger.

Das Pariser Ziel ist unzureichend. Es hat den Umstieg auf erneuerbare Energien eingeleitet, und das ist gut. Aber wir müssen deutlich mehr tun!

Netto-Null-Emissionen sind ein Plan für eine Katastrophe

Deswegen ist das Netto-Null-Ziel ein Rezept für eine Katastrophe für die Menschheit. Wirklich? Die Antwort gibt uns die Geschichte des Klimas. Bis 2050 wird sich der CO2-Gehalt bei etwa 460 ppm einpendeln. Das sind über 50 Prozent mehr, als der Mensch jemals überlebt hat.

Das letzte Mal, dass der CO2-Gehalt auch nur annähernd das Pariser Ziel von 460 ppm erreichte, war vor etwa vier Millionen Jahren. Damals entstand eine bemerkenswert einheitliche Tierwelt. Vor allem aber war der Meeresspiegel weltweit wahrscheinlich 9 bis 18 Meter höher als heute, wenn nicht sogar noch höher. Wenn wir den CO2-Gehalt nicht senken, werden wir irgendwann wieder denselben Anstieg des Meeresspiegels erleben.

Könnten acht Milliarden Menschen unter Bedingungen überleben, die sich so radikal von denen unterscheiden, die die Entwicklung der Landwirtschaft und den Aufstieg der modernen Zivilisation ermöglichten?

Netto-Null-Emissionen sind ein Plan für eine Katastrophe. Wir können aber von der Natur lernen, wie große Mengen an CO2 aus der Atmosphäre entzogen werden können.

Wir müssen das Klima wiederherstellen

Wir müssen den CO2-Gehalt in der Atmosphäre auf ein Niveau von unter 300 ppm senken. Unter solchen klimatischen Bedingungen hat sich unsere Spezies ursprünglich entwickelt und ist seit jeher gediehen. Das muss also das Ziel sein: die Klimawiederherstellung.

Ist eine Wiederherstellung des Klimas überhaupt möglich? Die Antwort ist: Ja. Die Natur beseitigte nämlich in der Vergangenheit bereits solche Mengen an CO2. Die Natur hatte es jedoch nicht eilig. Mit modernen technischen Hilfsmitteln können wir das Gleiche in einem beschleunigten Zeitplan tun.

Peter Fiekowsky spricht die unbequeme Wahrheit über die Klimaziele von Paris deutlich aus. Er zeigt uns aber genauso deutlich, was wir tun können, um das sichere, gesunde Klima wiederherzustellen.

Die Technologien, die bei der Wiederherstellung des Klimas zum Einsatz kommen, sind vielfältig, aber sie haben eines gemeinsam: Sie alle stellen Anpassungen natürlicher Prozesse dar, die in früheren geologischen Epochen in den Meeren stattgefunden haben. In dem Buch „Wiederherstellung des Klimas“ beschreibt Peter Fiekowsky vier Methoden, die das Potenzial haben, eine Billion Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden:

Herstellung von synthetischem Kalkstein

Meeresalgen-Permakultur

Eisendüngung des Ozeans

Beschleunigung der natürlichen Methanoxidation

Das richtige Ziel: die Wiederherstellung des Klimas

Die Umsetzung der Ziele von Paris ist notwendig: Wir müssen aufhören, unseren Planeten mit Kohlendioxid zu verschmutzen. Aber das eigentliche Ziel ist ein stabiles Klima mit Temperaturen, wie sie seit zehntausend Jahren herrschen. Deswegen brauchen wir ein zusätzliches Ziel: die Wiederherstellung des Klimas.

Die Natur lehrt uns nicht nur mit Wirbelstürmen, Dürren und Waldbränden. Sie lehrt uns auch, wie sie bereits wiederholt eine Billion Tonnen CO2 aus der Atmosphäre gebunden hat. Nur lernen müssen wir schon selbst.

Wir müssen uns alle um dieses Ziel versammeln. Es gibt keinen alternativen Planeten, auf den wir springen könnten. Anstatt uns mit einem schlechten Ergebnis abzufinden (nämlich einem Klima, das im Durchschnitt 1,5 bis 3,5 Grad Celsius wärmer ist als in der vorindustriellen Ära), müssen wir ein sicheres Klima für zukünftige Generationen wiederherstellen.

Wir haben es in der Hand, unseren Kindern und Enkelkindern einen Planeten zu hinterlassen, auf dem sie überleben, gedeihen und ein Leben in Sicherheit, Kreativität und Freude führen können. Das erfordert nicht mal große Opfer von uns. Es erfordert lediglich unsere ernsthafte Aufmerksamkeit und unser Engagement für die Erforschung, Perfektionierung und Umsetzung von entsprechenden Technologien. Diese Technologien nutzen die Prozesse der Natur, um die klimatischen Bedingungen wiederherzustellen, in denen sich die menschliche Zivilisation entwickelt hat.

Das ist ein Ergebnis, das wir alle wollen. Ja, es ist eine große Aufgabe, die echte Herausforderungen mit sich bringt – technologisch, wirtschaftlich und politisch. Aber die größte Herausforderung besteht, wie Peter Fiekowsky es zu Recht bemerkt, darin, die unbequeme Wahrheit über das Klimaziel von Paris anzuerkennen und den Willen zum Handeln aufzubringen.

Wir haben nur eine Chance, die Menschheit zu retten. Wir können weiterhin hoffen, dass unsere Gattung mit einem heißen, dinosauriertauglichen Klima, kollabierenden Ökosystemen und einer Bevölkerung, die zehnmal höher ist als in den letzten Jahrtausenden, überleben wird. Oder wir können die Erwachsenen im Raum sein und unsere kollektive Rückkehr in die Sicherheit planen.


Mehr über das Buch erfahren Sie auf der Webseite des Continentia Verlages. 



„Wiederherstellung des Klimas, Die einzige Zukunft, in der die Menschheit überleben kann“ von Peter Fiekowsky und Carole Douglis

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