Samstag, 27. Januar 2024

Pressemitteilung Initiative Pro Gäubahn: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Gäubahn klaut.“

Darf Stuttgart`s OB einfach die Provinz abhängen? Es ist wirklich nicht mehr nachvollziehbar mit welchen Argumenten voran gegangen wird.

hier  25. Januar 2024

 “ Wir wollen ernst genommen werden“ 

„Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Gäubahn klaut.“ So schallte es am 19. Januar  anlässlich des Neujahrsempfangs der CDU vor dem Eingang der Stadthalle Rottweil bei der angemeldeten Demonstration „Für den Erhalt und Ausbau der Gäubahn“.

Es war, wie auch im Vorfeld geplant, eine kleine Demo, 25 bis 30 Personen waren gekommen, um den Teilnehmern des CDU-Empfanges zu zeigen, dass es unter den Bürgern in der Region große Sorgen gibt, was die Zuganbindung des Landkreises Rottweil an das internationale Schienennetz betrifft, so die Veranstalter der Initiative Pro Gäubahn Rottweil in einer Pressemiteilung.

„MdL Stefan Teufel, OB Dr. Frank Nopper haben sich Zeit genommen mit uns zu sprechen, von MdB Maria-Lena Weiss, CDU, bekamen wir die mündliche Zusage, uns in Rottweil zu treffen, um dort diese Thematik ausführlich zu besprechen. Selbstverständlich werden wir das Angebot wahr nehmen. 

Für uns als Bürgerinitiative war die Veranstaltung ein voller Erfolg, wir glauben, jeder Teilnehmer des Empfanges hat uns wahrgenommen und unser Anliegen zur Kenntnis nehmen müssen. Uns befremdet sehr, dass OB Nopper die Aussage „Wir sind alle Gäubahn“ getätigt hat. Wir haben eher den Eindruck, dass er nur seine Interessen  beziehungsweise die der Stadt Stuttgart sieht, denn nur so ist sein Statement „Sie werden verstehen, dass die Stadt Stuttgart andere Interessen vertritt als Sie!“ zu deuten. Wo ist denn seine zukunftsgerichtete Mobilitätspolitik? Wie sieht sie umweltfreundlich und bezahlbar aus?

Früher galt mal im Ländle die Aussage, zuerst das „Wohl der Menschen, dann die Person und dann die Partei“. Unter Dialog verstehen wir mehr als nur miteinander reden, wir wollen ernstgenommen werden. Auch werden wir nicht als Alibi dienen, so nach dem Motto „wir reden doch miteinander“ aber die Karawane zieht weiter, 1,5 Millionen Menschen schauen in die Röhre. 

Seit Jahren müssen wir uns Versprechen (z.B. Gäubahn-Ausbau, Doppelspurinseln, Fahrzeitverkürzung) anhören, die allesamt nicht oder Jahre später eingelöst werden und wir deswegen auch   OB Dr. Nopper seine tollen „Zukunftsvisionen“ nicht abnehmen. Das Angebot und die Zuverlässigkeit der Gäubahn verschlechtert sich seit Jahren Stück für Stück, und jetzt auch noch eine Kappung in S-Vaihingen, nicht mit uns, es reicht! Sehr befremdlich ist auch die Aussage von Frau MdB Weiss, die angeblich durch ihren Dialog mit den Demonstranten die Situation befriedet hätte. Wir fragen uns ernsthaft, was an dieser Demonstration nicht friedlich war, durchweg alle Gespräche mit OB Dr. Nopper, MdL Teufel und auch mit MdB Weiss verliefen in ruhiger und sehr freundlicher Atmosphäre und somit definitiv friedlich. Einen anderen Eindruck erwecken zu wollen, ist geradezu grotesk.

Die Aktivitäten gehen weiter, als nächste Aktion werden wir den Protest in die Landeshauptstadt Stuttgart tragen und zudem bei einem Treffen die Initiativen rund um die Gäubahn bündeln, um in Zukunft noch lauter und eindeutiger wahrgenommen zu werden!
Leider vermissen wir öffentliche bzw. deutliche Stellungnahmen der anderen demokratischen Parteien wie SPD, Grüne oder FDP zum Erhalt der Gäubahn von Zürich über Singen nach Stuttgart Hauptbahnhof,“ so die Veranstalter der Demonstration.


hier  25.01.2024 

Gäubahn-Anbindung zum Stuttgarter Hauptbahnhof muss bleiben

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert die Stadt Stuttgart und S21-Projektpartner auf, die Anbindung der Gäubahn an den Hauptbahnhof ohne Unterbrechung zu ermöglichen. Nach der Mitte 2025 geplanten Kappung im Bereich des Nordbahnhofs würden Züge schon in Stuttgart-Vaihingen enden, was häufig zusätzliche Umstiege auf S-Bahn oder Stadtbahn verursachen würde. Dies hält der VCD für nicht akzeptabel.

In der Sitzung des Verkehrsausschusses des Verbands Region Stuttgart am 24. Januar wurde die mangelhafte Betriebsqualität im Fernverkehr in Richtung Singen/Zürich und der RB-Linie nach Freudenstadt festgestellt. Weiter soll nach den Plänen die interimsweise geplante stündliche direkte Anbindung zwischen Horb und der Stuttgarter Innenstadt sonntags und nach 20 Uhr nicht fahren, weil diese mit dem Zwischentakt der S-Bahn-Linie S1 verknüpft sei. Der ursprünglich anvisierte bahnsteiggleiche Umstieg in Stuttgart-Vaihingen solle nun nicht realisiert werden bei Verzicht auf die Möglichkeit, per Überleitung im Gäubahnabschnitt Dachswald An- und Abfahrtsgleise zu wechseln. Damit entstünde auf ca. 2,5 km Gegenverkehr, was Einschränkungen bei der Fahrplanerstellung und Verspätungsübertragungen mit sich brächte.

„Die Ersatzkonzepte für die über viele Jahre fehlende Anbindung der Gäubahn an den Stuttgarter Hauptbahnhof stellen sich als immer unzulänglicher heraus, was einen herben Schlag für die Fahrgäste zwischen Stuttgart und dem Bodenseeraum und vermehrte Autofahrten bedeutet“, so Gero Treuner vom Vorstand des VCD in Baden-Württemberg.

Der VCD appelliert an die Stadt Stuttgart und die anderen S21-Projektpartner, einen vorübergehenden Erhalt der oberirdischen Anbindung zum bestehenden Hauptbahnhof nicht weiter zu verweigern und diesen im allgemeinen öffentlichen Interesse in die Entwicklung des neuen Rosensteinviertels einzubeziehen. Die Unterbrechung ist baulich nicht notwendig und der Betrieb kann zu vertretbaren Kosten zunächst im Stichstreckenblock mit stündlichem Verkehr fortgeführt werden. Der Nordhalt würde hinsichtlich zusätzlichen Umstiegen kaum etwas verbessern und steht erst am Anfang der Planung. Mit der im Zuge dieser Sanierung der Panoramabahn erneuerten Leit- und Sicherungstechnik ließe sich die Bedienungsfrequenz auch bis zum Hauptbahnhof wieder steigern.

„Das Mindeste, was wir von der DB erwarten, ist die Kapazitäten im Bahnhof Stuttgart-Vaihingen per Überleitung Dachswald zu erweitern und ein Konzept für die S-Bahn nach Horb ganztags und sonntags zu erarbeiten“, ergänzt VCD-Landesvorsitzende Marlis Heck. Andere in der Fahrplanrobustheitsprüfung vorgestellte Verbesserungen sollen umgesetzt werden. Weil das einige Jahre in Anspruch nehmen wird, müssen sofort die Weichen gestellt werden, die Gäubahn für die Übergangszeit weiterhin oberirdisch bis zum Hauptbahnhof zu führen, fordert der VCD. Quelle: Verkehrsclub Deutschland Baden-Württemberg / DMM

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