Zeit hier 9. Januar 2024
Spanien ruft wegen Plastikkügelchen am Strand Umweltnotstand aus
Seit Mitte Dezember spült der Atlantik Plastikkügelchen an die spanische Küste. Umweltschützer versuchen, die Kügelchen zu entfernen und warnen vor Verseuchung.
Wegen angespülter Plastikteilchen an der Atlantikküste haben die Behörden im Nordwesten Spaniens den Umweltnotstand verhängt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt und sucht nach der Ursache, weil die wenige Millimeter großen Kügelchen umweltschädliche Giftstoffe enthalten könnten. Der galicischen Regionalregierung zufolge stammen sie aus einem Container, der etwa 80 Kilometer vor der portugiesischen Küste von Viana do Castelo über Bord des liberianischen Frachters Toconao gegangen war. Der Container soll, abgepackt in Säcken, 25 Tonnen Kügelchen enthalten haben. Die Kügelchen sind das Ausgangsmaterial für die Produktion von Plastikteilen.
Es gelte festzustellen, ob das Transportunternehmen und die Reederei "die richtigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben", sagte die spanische Umweltministerin Teresa Ribera. Plastik in Ozeanen und Ökosystemen sei eines der größten Menschheitsprobleme.
Die Kügelchen waren erstmals Mitte Dezember an der Küste entdeckt worden. Seither sind Arbeiter und Freiwillige mit der schwierigen Aufgabe befasst, die Strände von den Kügelchen zu säubern.
Umweltschutzgruppen wie Greenpeace sprechen von einer Gefahr für Menschen und Meerestiere durch die Millionen Kügelchen. Fische verwechselten die Kügelchen mit Fischeiern und fräßen sie. Inhaltsstoffe könnten so in die Nahrungskette gelangen und damit auch in Lebensmittel, warnte die spanische Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción. Der Fischfang ist für Asturien und Galicien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
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