„Flächenfraß darf nicht weitergehen wie bisher“
Zu „Wie es mit Ravensburger 13b-Gebieten weitergeht“ (26. September):
Der Baubürgermeister hofft, dass wenigstens in Schmalegg und Taldorf die 13b-Gebiete zeitnah bebaut werden können. Notwendig wäre ein Baubürgermeister, der den verantwortungslosen Trick, „im beschleunigten Verfahren und kostengünstig Einfamilienhäuser aus dem Boden zu stampfen“ (SZ Ravensburg), nicht mitgeht. Die große Kreisstadt Ravensburg sollte Vorbild für kurzsichtige Ortsbürgermeister und Ortschaftsparlamente sein.
Man hört auch den Ruf: Deutschland brauche Jahr für Jahr 400.000 zusätzliche Wohnungen. Warum braucht Deutschland pro Jahr so viele zusätzliche Wohnungen? Dazu herrscht weitgehend Schweigen.
Dabei geht es nicht nur um Wohnungen für Kriegs-und sogenannte Armutsflüchtlinge. Die Zeiten, in denen viele ein Eigenheim mit Garten, Pool, Schaukel günstig hinstellen konnten, sind vorbei. Der Flächenfraß darf nicht weitergehen wie bisher.
Wohnungsuchende werden sich in Ravensburg damit anfreunden müssen, im Rinker-Areal zu wohnen, und in Weingarten in den Martinshöfen. Auch in diesen Wohngebieten wäre mehr sozialer Wohnungsbau möglich. Wahrscheinlich wird die Formung von Gemeinschaften für solche Wohnformen schwieriger werden als der Bau der Häuser. Verfallende Tugenden müssen belebt werden: Kommunikationsfähigkeit, -bereitschaft, Mitverantwortung, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft.
Die Stadt Ravensburg gehe fest davon aus, dass das Gericht wegen des Paragraf 13b zugunsten der Antragsteller urteilen werde, sagt ihr Baubürgermeister. Man erwartet und hofft, dass das Gericht zugunsten aller, der Gesellschaft, der Natur, des Klimas urteilt. Erfreulich, dass die Zeitung auf Entstehung und Befristung des13b unter Kanzlerin Merkel erinnerte. Leider bewirkt nicht immer, was gut gemeint ist, wirklich Gutes.
Albert Hagn, Ravensburg
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