Samstag, 28. Oktober 2023

Heiligenberg: Mit rund 100.000 Euro ebnet der Gemeinderat den Weg für den Dorfladen

Südkurier hier Hartmut Ferenschild

Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Projekt „einLaden“ das Dorfgespräch. Nachdem Bürger bereit waren, den Laden mit 100.000 Euro zu finanzieren, zog jetzt der Gemeinderat nach und bewilligte dieselbe Summe.

Heiligenberg bekommt einen Dorfladen: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Ladengründung mit rund 100.000 Euro finanziell zu unterstützen – und damit die letzte große Hürde beiseitegeschoben. Nach eineinhalb Stunden betont problemorientiert geführter Debatte im vollbesetzten Sennhofsaal entschied sich das Gremium bei vier Gegenstimmen dafür, Anteile an der Dorfladen-Unternehmensgesellschaft im Wert von knapp 100.000 Euro zu zeichnen. Zu einem ebenfalls vorgeschlagenen Zuschuss von 10.800 Euro zu den Mietkosten im ersten Jahr konnte sich der Gemeinderat nicht mehrheitlich entscheiden.

Einleitend hatte Bürgermeister Denis Lehmann die Historie des Projekts noch einmal kurz nachgezeichnet. Nachdem in den vergangenen Jahren die Nahversorgung durch Läden und gastronomische Betriebe in der Gemeinde beinahe zusammengebrochen war, hatte Caroline Ast aus Unterrehna im April 2022 die Laden-Idee angeschoben. Neben staatlichen Mitteln und Bank-Darlehen sollten Bürger und Gemeinde durch das Zeichnen von Anteilen an der Unternehmensgesellschaft die Anschubfinanzierung sichern.

Im Rahmen einer öffentlichen Kampagne konnten die zwischenzeitlich gegründeten einLaden-Unternehmensgesellschaft (UG) und der Verein Zukunftswerkstatt Heiligenberg bis zum Stichtag 31. Mai 2023 aus der Bevölkerung 229 Zeichnungsanträge in Höhe von insgesamt 99.800 Euro gewinnen. Nachdem der Gemeinderat zuvor schon signalisiert hatte, diesen Betrag in gleicher Höhe zu ergänzen, sollte es nun in der Ratssitzung, so Lehmann, „zum Schwur kommen“.

Der Bürgermeister gab sich als Befürworter dieses Engagements zu erkennen, denn „wir haben in diesem historischen Moment auf absehbare Zeit die letzte Chance, die Versorgungsinfrastruktur der Gemeinde wieder auf stabilere Füße zu stellen.“

Als Eröffnungstermin steht vorsichtig Mai 2024 im Raum

Caroline Ast und Holger Buchholz als UG-Vertreter stellten das Projekt noch einmal in Grundzügen vor. Als besondere Merkmale hoben sie hervor, dass das Laden-Sortiment im Unterschied zu herkömmlichen Supermärkten die regionalen Erzeuger stärken werde und dass „einLaden“ einen gewichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander im Dorf leisten werde. Caroline Ast stellte als Eröffnungstermin vorsichtig den Mai 2024 in den Raum....

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