Pressemitteilung vom 23.10.2023
Umweltaktivist*innen aus verschiedenen lokalen Initiativen errichten am 24.10.2023 (Dienstag) ein zweitägiges Klimacamp vor der Veranstaltungshalle in Kressbronn, um erneut ein Zeichen des Protests gegen den aus ihrer Sicht frechen und gefährlichen Regionalplan zu setzen. Dieser soll in einer Sitzung der Regionalverbandsversammlung am 25.10. ab 13 Uhr rechtskräftig gemacht werden und ist Grundlage für die Versiegelung von tausenden Hektar Fläche in der Region Bodensee-Oberschwaben.
Zusätzlich findet am 24.10. von 17:00 bis 18:30 Uhr ein Demonstrationszug statt, um auch den Kressbronnern zu zeigen, was in ihrer Festhalle beschlossen werden soll.
Beginn und Abschluss der Demonstration ist am Protestcamp neben der Festhalle.
Seit mehreren Jahren setzen sich Anwohner*innen und Aktivist*innen mit verschiedenen Mitteln gegen den Regionalplan in seiner jetzigen Form ein.
"Wenn der Regionalplan so umgesetzt wird, bedeutet das, dass unzählige wertvolle Flächen zerstört werden. Der Schaden wäre kaum zu überblicken. Das müssen wir verhindern", sagt Ulla Köberle-Lang (55) aus Oberankenreute.
Das Thema Flächenfraß treibt in Baden-Württemberg momentan viele Umweltaktivist*innen um: Erst diesen Frühsommer startete ein breites Bündnis von Umweltverbänden und engagierten Bürger*innen die Petition "Ländle leben lassen". Kritisiert wird der hohe Flächenverbrauch von sechs Hektar pro Tag allein in Baden-Württemberg und die damit einhergehenden Risiken für heimische Ökosysteme. So haben die letzten zwei Generationen so viel Fläche verbraucht, wie die 80 Generationen davor [1].
Auch der Regionalplan sieht vor, insgesamt 2500 Hektar Wald-, Wiesen- und Ackerfläche zu versiegeln beziehungsweise anzubaggern. Nun hat vor zwei Monaten das Ministerium für ländliche Entwicklung und Wohnen den "Klimahöhlenplan" genehmigt und damit den Weg für die meisten Projekte frei gemacht.
Es fehlt nur noch die Zustimmung der Regionalverbandsversammlung, bevor der Regionalplan rechtskräftig wird und damit Planfeststellungsverfahren für einzelne Projekte wie den Kiesabbau im Altdorfer Wald oder die vielen Industriegebiete beginnen können.
"Der Regionalverband und die Profitgierigen Unternehmen sind die Hauptverantwortlichen für diese unchristliche Zerstörung!" sagt Kiki Köffle (19).
Das Klimacamp in Kressbronn ist eine angemeldete Versammlung, auf der alle willkommen sind, die sich gegen den Regionalplan engagieren. Alle, die möchten, sind eingeladen, sich kreative und spektakuläre Aktionen zu überlegen.
"Unser Protest ist so vielfältig wie die Umweltzerstörung des RVBO durch Kiesabbau, Neubaugebiete, Industriegebiete und Straßenbau – nur eben konstruktiv.", sagt Samuel Bosch (20).
HINWEISE:
Das Klimacamp beginnt am 24.10. um 15 Uhr und endet am 25.10. um 20 Uhr. Die Polizei hat ein großes Aufgebot angekündigt und überfliegt das Gelände zeitweise mit einer Drohne.
Das aktuelle Programm wird unter https://t.me/s/altdorfer_wald veröffentlicht.
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