Donnerstag, 12. Oktober 2023

Die Chefs von zwei sehr unterschiedlichen Organisationen haben eindringlich vor den Folgen des menschengemachten Klimawandels gewarnt: Apple-Chef Tim Cook und Papst Franziskus

DER STANDARD - Klimaklartext <klimaklartext@email.derstandard.at>  hier

Die Chefs von zwei sehr unterschiedlichen Organisationen haben eindringlich vor den Folgen des menschengemachten Klimawandels gewarnt: Apple-Chef Tim Cook und Papst Franziskus. Cook sagte bei einem Besuch in Dänemark: „Es gibt wohl keine größere Krise als den Klimawandel.“ Der 86-jährige Franziskus wiederum ermahnte die Klimawandelleugner in der katholischen Kirche: „Wie sehr man auch versuchen mag, sie zu leugnen, zu verstecken, zu verhehlen oder zu relativieren, die Anzeichen des Klimawandels sind da und treten immer deutlicher hervor.“

Der kalifornische Tech-Konzern Apple, aus dessen Schmiede unter anderem iPhones und Macbooks kommen, gelobt, bis zum Jahr 2030 komplett klimaneutral agieren zu wollen. Klimaziele der katholischen Kirche sind nicht überliefert. Eine Wirkung dürften die Worte des Pontifex angesichts von mehr als einer Milliarde Mitgliedern dennoch haben.

In der österreichischen Bundesregierung harrt unterdessen ein großes Vorhaben der Grünen weiterhin der Umsetzung: die Einführung eines Klimaschutzgesetzes. Die Gesetzgebungsperiode geht nur noch bis Herbst 2024, die Uhr tickt.
Auch um das Erneuerbare-Wärme-Gesetz wird zwischen ÖVP und Grünen noch gerungen. Hier gilt eine Einigung als wahrscheinlicher: Das Gesetz war in der Koalition schon ausverhandelt, dann regte sich Widerstand in Teilen der ÖVP. Der Gesetzesentwurf sieht den Ausstieg aus Gasheizungen bis 2040 und aus Ölheizungen bis 2035 vor. Und auch in der Österreichischen Energieagentur, einem traditionsreichen Thinktank zu Klimafragen, gibt es offenbar Streit, wenngleich das niemand offiziell bestätigen will.

Ein Fortschritt im Klimaschutz wurde auf EU-Ebene erreicht: eine Entwaldungsverordnung. Diese sieht vor, dass ab dem Jahr 2025 gewisse Rohstoffe (zum Beispiel Kakao und Kautschuk) und aus ihnen produzierte Güter (etwa Schokolade und Gummidichtungen) nicht mehr aus entwaldeten Flächen stammen dürfen
. Die Deforestation Regulation wird für alle Unternehmen gelten, die die betroffenen Produkte in der EU in Verkehr bringen – sei es als Hersteller, Importeur oder Händler. Bei Verstößen drohen hohe Strafen. Eine zur Abwechslung einmal gute Nachricht.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Lukas Kapeller

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