Mittwoch, 25. Oktober 2023

Regionalplan unter Protest endgültig beschlossen - der Weg ist frei für eine Klage

Pressemitteilung vom 25.10.2023

Vom 24.10. bis 25.10.2023 veranstalteten Umweltaktivist*innen ein Klimacamp in Kressbronn vor der Festhalle um gegen die Entscheidung des Regionalverbands über den "Klimahöllenplan" zu protestieren. Ein dutzend Aktivist*innen übernachteten mit Zelten bei Regen und Kälte und machten so auf den übermäßigen Flächenfraß aufmerksam. 

Am Nachmittag  25.10. wurde der Regionalplan schließlich unter Protest und im Schutz eines großen Polizei-Aufgebots, rechtskräftig beschlossen.

"Es ist ein trauriger Tag für die Region, weil nun der Klimahöllenplan nicht mehr nur ein Gedanke von wachstumsaffinen Politikern ist, sondern leider bittere Realität." sagt Tim Leidig (18), nachdem er als Zuschauer aus der Versammlung kam.

Immer wieder betonten sie, dass dieser Regionalplan den Klimawandel z.B. durch den  übermäßigen Flächenfraß noch mehr anheize.  Ihrer Meinung nach habe es genau diese Behörde in der Hand, durch die Art der Flächennutzung  entweder immer mehr CO2-Ausstoß zu verursachen oder mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung CO2 - Ausstoß und klimaschädliche Flächenversiegelung drastisch zu reduziere da freie Flächen, Böden, Moore klimaschädliches CO2 bindet. Es gäbe viele Hebel, an denen man ansetzen könnte, doch "Leider hängt die Mehrheit in der Regionalversammlung Träumen von ewigem Wachstum nach, was in einer begrenzten Welt einfach nicht geht und niemals gehen wird." ereifert sich Ulla Köberle-Lang (55).

Demonstrationen durch Kressbronn am Dienstag

Am Dienstag protestierten die Aktivist*innen mit einem Demonstrationszug durch Wohngebiete und über die Hauptstraße. Sie verteilten Flyer, sprachen mit vielen Anwohner*innen über den Anlass des Protestcamps und luden sie ein, sich das Camp anzuschauen. Viele Anwohner*innen kamen der Einladung nach und schauten am Mittwoch am Klimacamp vorbei.

Radau vor der Festhalle

Für den 25.10. hatten sich die Aktivist*innen vorbereitet. Sie waren laut, riefen Sprüche, wie "Ihr wollt den Kies zu Kohle machen? Das finden wir gar nicht zum lachen", den eintreffenden Politiker*innen entgegen.

Viele Passant*innen interessierten sich dafür, warum der Protest hier stattfinded und zeigten sich teils empört über die Entscheidung des Regionalverbands.

Der Protest vor der Festhalle war vielfältig: Künstler*innen, Politiker*innen, Studierende,Wissenschaftler*innen, Eltern, Großeltern und Menschen mit  ? Hintergründen waren vertreten.

Am Ende nahm der Regionalplan die letzte Hürde, um rechtskräftig zu werden. Woraufhin sieben Aktivist*innen in schwarzer Kleidung einen Sarg mit dem Spruch "Klimagerechte Zukunft" und "Sargnagel RVBO" auf dem Klimacamp und vor dem Eingang der Festhalle symbolisch umhertrugen.

"Wegen der Entscheidung des Regionalverbands mussten wir heute einen Teil unserer klimagerechten Zukunft zu Grabe tragen." erklärt Sina Wagner (23) mit bedrückter Stimme.

Eine Aktivistin, die in der Halle die Versammlung lautstark kommentierte, berichtete anschließend, dass der SPD-Politiker, Norbert Zeller, sich über die Belastung zweier Bäume, an denen  vor kurzem ein 800 Kilogramm schwerer Wohnwagen im Altdorfer Wald befestigt wurden, empörte. Um wenige Minuten später für die Rodung dieser beiden und tausender weiterer Bäume zu stimmen.

"Nun ist die Wachstums besessene und klimaschädliche Flächenfraßpolitik verbrieft und rechtskräftig. Jetzt geht's daran die einzelnen Projekte zu verhindern, zum Beispiel den Kiesabbau im Wald und unzählige Gewerbe- und Industriegebiete." sagt "Neo" (24), der auch bei der Pressekonferenz als Aktivist aus dem Altdorfer Wald sprach.



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