Christine Mengelée hier auf LinkedIn
Viele sagen Moore „bringen“ mehr als Wälder, weil Moore weltweit mehr Kohlenstoff speichern als alle Wälder der Erde – ich sage Wälder sind trotzdem wichtig ❗
Ja, Moore bedecken rund 3 % der globalen Landfläche, speichern aber 30 % des terrestrischen Kohlenstoffs, was doppelt so viel ist wie alle Wälder der Erde zusammen. Und Wälder nehmen 10-mal mehr Fläche der Landfläche ein, aber speichern lediglich 50 % des Kohlenstoffs, den Moore binden.
Nasse Moore erfüllen eine wichtige Aufgabe, denn sie speichern jede Menge Kohlenstoff. Sie bestehen zu 95% aus Wasser und dort siedeln sich Pflanzen an, die Kohlenstoff aufnehmen. Die natürliche Zersetzung der Pflanzenreste wird durch den nassen Moorboden gebremst, sodass die abgestorbenen Pflanzen Torf bilden, der Tonnen an Kohlenstoff speichert.
Allerdings wurden bis zu 94 % der Moore trockengelegt, um die Fläche für die Land- und Forstwirtschaft zu nutzen und somit wurde der über mehrere Tausend Jahre gespeicherte Kohlenstoff wieder frei. Die Wissenschaft sagt, dass 30 % aller landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen durch entwässerte Feuchtgebiete entstanden ist, was rund 5% unserer gesamten Emissionen ausmacht.
Auch gibt es Projekte wie „MoorPower“ vom Fraunhofer ISE oder „MOOR-PV“ der Universität in Greifswald die untersuchen, wie man Moorflächen nicht nur als Kohlenstoffspeicher, sondern zusätzlich durch Moor-PV als Energieerzeuger nutzen kann.
Ok, soweit so gut ❗
- Und dennoch sind Wälder multifunktionale Ökosysteme, die weit mehr leisten als nur CO₂ zu speichern:
- bieten Lebensraum für über 80 % aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten. Tropische Regenwälder gelten als die artenreichsten Ökosysteme der Erde.
- regulieren den Wasserhaushalt, indem sie Wasser speichern und verdunsten. Sie beeinflussen das lokale und globale Klima, z. B. durch Wolkenbildung und Kühlung.
- Wurzeln stabilisieren den Boden und verhindern Erosion. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit durch Laubfall und Humusbildung.
- filtern Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft. Sie produzieren
Sauerstoff – ein erwachsener Baum kann den Tagesbedarf von 10 Menschen decken.
Fazit: Beide sind unverzichtbar für den Klimaschutz. Ein Vergleich wäre wie Äpfel und Birnen.
Quellen: Nabu, Greifswald Moor Centrum, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), KLIMA° vor acht, National Geographic
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