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Moment, was?
In Hochspannungsschaltern wird SF₆ eingesetzt – ein Gas, das 24.000-mal klimaschädlicher ist als CO₂ und jahrtausendelang in der Atmosphäre bleibt.
Im Hochspannungsnetz ist SF₆ als Isoliergas bisher unverzichtbar. Bei normalen Steckdosen reicht Luft als Isolator. Aber wenn mehrere hunderttausend Volt fließen, braucht es mehr.
Große Hersteller wie GE Vernova oder Siemens Energy haben bereits Alternativen entwickelt. Sie setzen auf spezielle Gasgemische – diese enthalten aber noch immer klimaschädliche fluorierte Gase und ihre Nebenprodukte können giftig sein.
Jetzt aber testen US-Forscher der Georgia Tech eine wirklich klimaneutrale Lösung:
Sie nutzen CO₂ in einem Zustand, den Physiker »superkritisch« nennen. Bei 31°C und 74 bar Druck wird CO₂ zu einer zähen, dichten Masse – perfekt geeignet, um in Hochspannungsschaltern unkontrollierte Stromflüsse zu stoppen.
Superkritisches CO₂ kann Spannungen dreimal besser isolieren als SF₆. Die technische Herausforderung liegt darin, Komponenten zu entwickeln, die dem hohen Druck standhalten.
Der Zeitpunkt ist ideal: Die EU verbietet SF₆ bis 2035. Gleichzeitig müssen weltweit zehntausende Kilometer an Hochspannungsleitungen gebaut werden.
Diese neue Technik könnte zum Maßstab für echte Dekarbonisierung des Netzbetriebs werden. Ein seltener Fall, wo CO₂ mal auf der richtigen Seite steht 😉
Hier im Text findest du alle Links und Belege
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