Hitzewelle im Mittelmeer: Das westliche Mittelmeer ist 5°C zu heiß. Atomkraftwerke in Südfrankreich müssen aufgrund einer außergewöhnlichen Mittelmeer-Hitzewelle ihre Leistung drosseln. Die Energieversorgung mit Kernkraftwerken wird bei der fortschreitenden Klimakrise immer unsicherer. Gut, dass wir in Deutschland auf erneuerbare Energien und Speicher setzen - Ein Vorbild auch für Länder wie Frankreich. https://lnkd.in/d-pJYsSx
Bild: Temperaturanomalie der Meeresoberfläche im Mittelmeer © Copernicus
hier 23.06.2025
Hitzewelle bedroht französischen Atomstrom
EDF kündigt mögliche Drosselung der Stromproduktion in Atomkraftwerken an
Die anhaltende Hitzewelle in Frankreich lässt die Temperaturen der Flüsse steigen und hat damit Auswirkungen auf die Kühlleistung französischer Atomkraftwerke. Wie der staatliche Energiekonzern EDF am heutigen 23. Juni 2025 mitteilt, rechnet das Unternehmen mit Einschränkungen der Stromproduktion ab dem 1. Juli 2025. Ursache sind voraussichtlich erhöhte Wassertemperaturen der Rhône auf Grund der bis Anfang Juli 2025 prognostizierten Hitzewelle vor allem im Süden Frankreichs.
Von der jetzt angekündigten Maßnahme ist der Standort Saint-Alban betroffen. Dort betreibt EDF zwei Druckwasserreaktoren mit einer elektrischen Bruttoleistung von jeweils 1.380 MW und einer Gesamtleistung von 2.760 MW. Die Reaktoren nutzen Flusswasser aus der Rhône direkt zur Kühlung, ohne Einsatz von Kühltürmen – eine Besonderheit, die den Standort besonders empfindlich für Temperaturschwankungen macht.
Die Wasser- und Wetterprognosen werden laut EDF täglich aktualisiert. Sollte sich der Bedarf zur Drosselung bestätigen, erfolgt eine offizielle Veröffentlichung der Produktionsanpassung.
Bereits am 21.06.2025 hatte EDF auch eine Warnung für den Atomkraftwerks-Standort Bugey herausgegeben. Hier stehen vier Reaktorblöcke (Bugey 2 bis 5) mit einer Bruttoleistung von 3.700 M. Hier könnte es ab dem 25. Juni 2025 zu einer Drosselung der Atomstromproduktion kommen. Diese Prognose wird am Folgetag (26. Juni 2025) überprüft. Sollten sich die Betriebseinschränkungen bestätigen, wird eine entsprechende Veröffentlichung erfolgen .
Quelle: IWR Online hier 26.06.2025
Frankreichs Atomkraftwerke müssen Leistung drosseln
Hitzewelle im Mittelmeer - Wassertemperaturen mehr als 5 Grad über saisonalem Durchschnitt
Im Rahmen des Copernicus-Programms der Europäischen Union belegt eine aktuelle Auswertung der Wassertemperaturen im Mittelmeer eine außergewöhnliche Hitzewelle. Die Temperaturverteilung für das westliche Mittelmeer sowie in Südfrankreich vom 22. Juni 2025 weist auf Werte hin, die bis zu 5 Grad Celsius über dem jahreszeitlichen Mittel liegen.
Auch der spanische Wetterdienst AEMET spricht von ungewöhnlich hohen Temperaturen im Mittelmeerraum und den spanischen Küsten. So stiegen die Temperaturen im Mittelmeer bereits ab Mitte Juni über die Marke von 25 Grad Celsius. Dieser Wert entspricht bereits typischen Julitemperaturen.
Die anhaltende Hitze in der westlichen Mittelmeerregion und im Golf von Biskaya (Atlantik) zwingt den staatlichen französischen Energieversorger EDF in Südfrankreich bereits Ende Juni 2025 dazu, die Stromproduktion in mehreren Atomkraftwerken zu drosseln. Ursache sind überhöhte Wassertemperaturen in den Flüssen, die zur Kühlung der Reaktoren benötigt werden.
In der Folge der Hitzewelle auch auf dem französischen Festland hat EDF bereits mehrere Warnmeldungen veröffentlicht. Zuletzt war der Atomkraftwerksstandort Blayais nahe Bordeaux (Atlantik) betroffen, wo vier Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 3.600 Megawatt betrieben werden. Wegen der erwarteten hohen Temperaturen der Gironde, die in den Golf von Biskaya mündet, kann es ab Montag, dem 30. Juni 2025, zu Leistungseinschränkungen kommen, so EDF. Die Prognosen würden kontinuierlich überwacht und angepasst.
Zuvor hatte EDF auch Warnungen für die Kernkraftwerksstandorte Bugey und Golfech herausgegeben. Das AKW Bugey mit vier Reaktoren und rund 3.600 Megawatt Leistung liegt an der Rhône, die in das Mittelmeer mündet. Der Standort Golfech, mit zwei Reaktorblöcken zu je 1.360 Megawatt brutto und einer Gesamtleistung von 2.700 Megawatt, befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde im Südwesten Frankreichs, direkt an der Garonne zwischen Toulouse und Agen. Die Garonne fließt in die Gironde, die in den Atlantik bzw. in den Golf von Biskaya mündet.
Quelle: IWR Online
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