Das Thema Klimaschutz werde alle künftigen Projekte in Markdorf begleiten und teils auch verändern. Dies sagt Bürgermeister Georg Riedmann im Jahresinterview mit dem SÜDKURIER. Auch die tägliche Arbeit im Rathaus werde dadurch umgestaltet. Die Stadt sieht er bereits auf dem richtigen Weg: Mit klimafreundlichen Energiekonzepten für die Schulen und neuen E-Fahrzeugen für die Verwaltung habe man schon viel unternommen.
Läuft Klimaschutz in Markdorf unter dem Radar? hier
Herr Riedmann, wie geht es beim Klimaschutz 2023 weiter?
Das ist tatsächlich ein Thema, das eine enorme Bedeutung hat. Ich lege aber Wert darauf, dass es kein Thema ist, das wie ein Satellit um die Stadt oder um die Verwaltung herumkreist, sondern der Klimaschutz ist und wird zukünftig vielleicht noch stärker ein Thema sein, das jedes einzelne Projekt verändern und begleiten wird. Wir haben da schon in der Vergangenheit sehr viel gemacht.
Was zum Beispiel?
Wenn Sie sich erinnern, wie sich die Diskussion um die Energieversorgung für den dritten Grundschulstandort durch die Klimadebatte verändert hat, dann erkennt man, dass wir bereits auf einem erfolgreichen Weg sind. Klimaschutz ist für uns nicht ein separierter Einzelblock, sondern etwas, was die tägliche Arbeit umgestalten wird.
Klimaschutz kostet aber zunächst einmal und rechnet sich dann erst später.
Das wurde ja gerade in konservativen Kreisen eher kritisch gesehen: Das Ganze muss wirtschaftlich darstellbar sein, hieß es stets. Aber wir kommen in immer mehr Bereichen dahin, dass es wirtschaftlich darstellbar ist. Das haben gerade die Diskussionen um die Energiekonzepte in unseren Neubauten gezeigt, dass wir die Dinge nicht nur deswegen machen, weil wir sie besser machen wollen, sondern weil wir sie auch wirtschaftlicher machen wollen. Und es freut mich, zu erkennen, dass es in immer mehr Bereichen in diese Richtung geht. Das wird dem Klimaschutz immer mehr Rückenwind geben, da bin ich zuversichtlich.
Können Sie konkrete Beispiele für Ihre Verwaltung nennen?
Ich fahre zum Beispiel inzwischen als Privatfahrzeug auch im dienstlichen Gebrauch ein vollelektrisches Auto, das zum großen Teil mit unserem Photovoltaik-Strom vom privaten Dach und ansonsten mit Ökostrom aus dem Netz gefüttert wird. Auch für die Verwaltung haben wir ein neues vollelektrisches Dienstfahrzeug angeschafft und für die Kläranlage haben wir ebenfalls ein vollelektrisches Auto bestellt. Also, wir sind in vielen Bereichen auf einem sehr guten Weg, auch weil es sich wirtschaftlich sehr gut darstellen lässt.
Ist Markdorf beim Klimaschutz dann besser aufgestellt als die Nachbarn?
Ob besser als die Nachbarn, das kann ich nicht beurteilen. Nur, ich glaube, wir sind besser aufgestellt, als es draußen wahrgenommen wird.
Woran liegt das?
Weil wir im Alltag einfach diese Dinge umsetzen und selbst hohe Ansprüche an uns haben und dabei vielleicht bisweilen zu wenig an das Thema Öffentlichkeitsarbeit denken. Vielleicht müssten wir nach außen noch besser darstellen, was bereits alles geschieht.
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