In der Nacht von Donnerstag, den 15.12. auf Freitag, den 16.12. haben Aktivist:innen in Ravensburg ein Banner an der Fußgängerbrücke über der Leonhardstraße beim Gänsbühl Center und eins am Kuppenau-Parkplatz befestigt. Auf dem Banner beim Gänsbühl Center steht „Klima ist wie Bier. Zu warm ist scheiße! Lützi lebt!“. Auf dem Banner am Kuppenau-Parkplatz ist „Frieden den Dörfern – Krieg der Kohle – Lützi bleibt!“ zu lesen.
Anlass ist der dezentrale Aktionstag von Lützerath, ein Dorf in NRW, das abgebaggert werden soll, um dort Braunkohle abzubauen. Die Aktivistin Hannah Schak sagt dazu: „Im Braunkohleabbaugebiet werden seit Jahrzehnten Menschen enteignet und aus ihrer Heimat vertrieben, um weiterhin fossile Brennstoffe gewinnen zu können.
Nun soll Lützerath auch weichen, doch dank Landwirt Eckard Heukamp und vieler Aktivist:innen hat sich dort Widerstand gegen die Zerstörung unserer Welt, die RWE aktiv vorantreibt, formiert. Denn um das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, muss Lützerath bleiben. Dies berechnete das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Initiative ‚Alle Dörfer bleiben‘. Um das 1,5-Grad-Ziel nicht zu verfehlen, dürften demnach nur noch 235 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaut werden und alle Dörfer könnten bleiben. Doch RWE will 900 Millionen Tonnen fördern. Das ist das Vierfache von dem, was laut Pariser Klimaabkommen erlaubt wäre.“
Die Klimakrise ist momentan die größte Herausforderung, vor der wir als Menschheit stehen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres dazu: „Die Welt riskiert es, den Punkt zu überschreiten, an dem es kein Zurück mehr beim Klimawandel gibt, was verheerende Folgen für die Menschen auf dem Planeten und die natürlichen Systeme, die diese erhalten, hat. […] Das Versprechen der Staatsoberhäupter zum Pariser Klimaabkommen vor sieben Jahren war wirklich das absolute Minimum, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden. […] Einfach ausgedrückt: Wir müssen den Ausstoß von tödlichen Treibhausgasemissionen bremsen und den Klimaschutz vorantreiben.“
Die Aktivist:innen halten es für wichtig, auch in Ravensburg und der Region über die Problematik des Braunkohleabbaus zu diskutieren und aufzuklären. Aktivist:in Sina Wagner: „Wir sitzen alle im selben Boot. Dennoch sind die Auswirkungen des Klimawandels nicht überall gleich spürbar und es tragen auch nicht alle Menschen dieselbe Schuld daran. Menschen im globalen Süden haben erwiesenermaßen viel weniger zur Klimakatastrophe beigetragen, sind aber die, die nun schon am meisten darunter leiden. Es kann nicht sein, dass wir weiterhin auf Kosten anderer und der Erde wirtschaften. Die Politik in Deutschland, egal ob in NRW, Berlin oder Oberschwaben, muss endlich handeln, denn unser aller Zukunft liegt in den Händen derer, die Profitinteressen über unser aller Wohl stellen. Deswegen müssen wir jetzt alle aktiv werden, unsere Kräfte bündeln und Kämpfe verbinden. Klimagerechtigkeit jetzt!“
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