28.12.2022 |
Bürger sammeln viele Vorschläge
22 Prozent: So hoch ist bislang der Anteil an Fußgängern am städtischen Verkehrsaufkommen in Baden-Württemberg. Um den Wert bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern, sollen Nutzerfreundlichkeit, Attraktivität und Sicherheit für Fußgänger verbessert werden. Dafür hat das Land einen Fußverkehrs-Check ins Leben gerufen, für den Städte sich bewerben konnten. Auch Friedrichshafen wurde ausgewählt.
Gemeinsam mit dem Büro Planersocietät fanden nach einem Auftakt-Workshop zwei Stadtteilbegehungen mit Bürgern, Gemeinderäten und Mitarbeitern von Stadtbauamt und Verkehrsbehörde statt. Im Rahmen eines Abschluss-Workshops wurden nun die dabei aufgedeckten Schwachstellen und Kritikpunkte noch einmal zusammengefasst und priorisiert.
.... Ein weiterer großer Wunsch der Teilnehmer wäre, so das Ergebnis der Auswertung am Workshop-Ende, dass öffentliche Plätze stärker genutzt werden: zum Beispiel mit Veranstaltungen für die Quartiersbewohner.
Insgesamt haben die Verkehrs-Check-Teilnehmer einen Maßnahmenkatalog mit 17 Punkten zusammengetragen, bei denen sie Handlungsbedarf sehen. Mal sind es kleine und leicht umzusetzende Verbesserungsvorschläge, wie etwa das Umdrehen von Sitzgelegenheiten oder das Anbringen von Piktogrammen und Warnfarben an Hindernissen. Mal werden langfristige und teure Maßnahmen – wie ein neues Parkkonzept – vorgeschlagen. Alle Punkte sollen dazu beitragen, die Sicherheit für Fußgänger in Friedrichshafen zu erhöhen. „Man erzeugt dann mehr Fußverkehr, wenn man sich sicher fühlt“, fasste eine Teilnehmerin des Abschluss-Workshops das Ziel zusammen.
Verkehrsplaner und Berater Jonas Schmid wird die 17 Maßnahmenvorschläge aus den Bereichen Querungen, Barrierefreiheit, Längsverkehr und Aufenthaltsqualität nun zusammenfassen und wunschgemäß priorisieren. „Im April wird es dann spannend“, sagte Bürgermeister Fabian Müller, denn dann werde der Maßnahmenkatalog der Stadtverwaltung und den Gemeinderäten vorgestellt. Was davon umgesetzt wird oder in der Schublade verschwindet, darüber entscheidet letztlich das Gremium.
Die Kosten für die Maßnahmen trägt dabei die Stadt. Es gibt aber auch einen Fördertopf beim Land und die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Verteilung der Gelder jene Städte am ehesten zum Zuge kommen, die am Fußverkehrs-Check teilgenommen haben, ist nach Einschätzung der Beteiligten groß.
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