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Bei der Online-Veranstaltung zeigt sich Mehrheit gegen den Regionalplan
Kurz vor der Sitzung der Regionalversammlung am Freitag hat es erneut in einer Veranstaltung zum Thema Regionalplan ordentlich Kritik gehagelt. In einer Abstimmung kam es zum Ergebnis: 88 Prozent der Zuhörer fühlen sich von der Verbandsversammlung nicht gut repräsentiert und würden dem Regionalplan in seiner jetzigen Form nicht zustimmen....
Gesprächspartner der Veranstaltung waren Wilfried Franke, Direktor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben, und Manfred Walser, Mitglied der Bewegung „Scientists for Future“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ulrich Mendelin, Redakteur der „Schwäbischen Zeitung“.
Neben Franke und Walser bekamen weitere Personen die Gelegenheit, sich zum Thema zu äußern: Barbara Herzig, Sprecherin der „Initiative zukunftsfähiger Regionalplan“, sowie Maike Hauser, BUND, und Dirk Bastin, Bürgermeister der Stadt Ravensburg.
Manfred Walser, Vertreter der „Scientists for Future“ stört vor allem die Grundtendenz der Verbandsversammlung, die aus dem Regionalplan ersichtlich werde: Weiteres Wachstum in einem Maß, das nicht nachhaltig ist und Klimaziele nicht ausreichend berücksichtigt. Walser wies auf das Nachbarland Österreich hin. Vorarlberg habe durch die frühe Ausweisung der Landesgrünzone den Kommunen weniger Raum gegeben, sich nach außen zu entwickeln. Dieser Zwang habe zu einer besseren Innenverdichtung geführt, die Walser als den „mühsamen Weg“ bezeichnete: „Nur wenn man nach außen nicht mehr kann, nimmt man den schwierigeren Weg.“
Barbara Herzig stellte fest: Der Wille zur Einhaltung der Klima- und Nachhaltigskeitsziele werde zwar vorgegeben, aber nicht umgesetzt. Im Gegenteil: Im Regionalplan, der für die nächsten 15 bis 20 Jahre gelten soll, werde nach wie vor zu viel Fläche verbraucht. „Wir brauchen Wohnraum“, werde als Begründung angegeben, über neue innovative Siedlungskonzepte werde jedoch viel zu wenig nachgedacht. Es werde Planungssicherheit für Firmen und Kommunen verlangt und damit Angst geschürt, die Bevölkerung könnte Wohlstand einbüßen. Nachhaltiges Wirtschaften, so Herzig, bringe jedoch nachhaltigen Wohlstand.
Maike Hauser, BUND, vermisste beim Regionalplan die Zukunftsfähigkeit. Die jetzige Fassung lasse den Kommunen zu viel Freiraum, die von diesen nicht nachhaltig genutzt werde. „Künftige Generationen brauchen auch noch Raum zur Gestaltung“, so Hauser. Ein bisheriger Boom könne nicht die Ausweisung weiterer Baugebiete rechtfertigen. „Wo bleibt das aktive Steuern?“, fragte Hauser.
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