Zum Bericht „Das ist kein Höllenplan“ (SZ vom 16. Juni):
Wenn die Vertreter der CDU, der SPD und der Freien Wähler den Entwurf des Regionalplanes positiv sehen, dann wird er wohl verabschiedet werden. Alle Argumente, alle Demonstrationen, alle Wald- und Baumbesetzungen werden da nichts mehr ausrichten. Wenn es umweltpolitisch zur Abstimmung kommt, dann zählen alle Klimaschutzbekenntnisse nichts, dann muss eben doch Wachstum geplant werden. Und da will offensichtlich kaum eine Gemeinde in der Region auf mehr und immer mehr verzichten. Und wie fein man sich dabei aus der Affäre ziehen kann: bloß ein winziges Stück Wald hier und bloß etwas Wasserschutzgebiet da angreifen.
„Und das Land ist der entscheidende Player beim Prozedere“, lässt Herr OB Rapp mitteilen. Und vielleicht wird Oberschwaben sogar ein Biosphärengebiet, dann könnte das Land den Kiesabbau stoppen. Dann müssten „die Bürger aber umfassend informiert und beteiligt werden“. Dazu lässt uns Herr Rapp aber wissen, dass wir als gewöhnliche Bürger - und deshalb wahrscheinlich als „Nicht-Juristen“- manche Äußerungen aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen vollkommen falsch verstehen könnten. Man, also wir „Nicht-Juristen“, läse so manches als „eine harsche Ablehnung“, was aber wohl überhaupt nicht in diesem Sinne gemeint sei.
Also: Wald wird umgehauen, Kies wird abgebaut, Wasserschutzzonen werden angetastet. Herr Rapp möchte nur nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass er und einige seiner Kollegen und Kolleginnen das so für richtig halten. Und wahrscheinlich wird er nur von richtigen Juristen auch richtig verstanden. Ich verstehe jetzt überhaupt nicht mehr, weshalb im Falle eines Biosphärengebietes Oberschwaben die Bürger informiert und beteiligt werden sollten. Die verstehen dann sicher alles nur wieder falsch. Es ist zum auf die Bäume steigen.
Jan Koppmann, Weingarten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen