....Die Demonstranten, die sich hier versammelt haben, könnten unterschiedlicher kaum sein, doch sie alle eint ein Ziel: Sie alle wollen den Kiesabbau im Altdorfer Wald unbedingt verhindern.
Die 21-jährige Joule ist Mutter eines zweijährigen Sohnes, der aber zu Hause bei seinem Vater in Ravensburg geblieben ist. „So kann es doch nicht weiter gehen“, sagt sie. „Wir alle wissen doch, wie schlimm es um das Klima steht – wir müssen jetzt damit aufhören, den Planeten kaputt zu machen, damit auch unsere Kinder noch Kinder haben können.“
Der 47-jährige Timo Schneeweiß kommt aus Horgenzell ganz in der Nähe des vom Kiesabbau bedrohten Altdorfer Waldes. „Ich bin hier, um unsere Politiker an ihre Verantwortung zu erinnern“, sagt der vierfache Familienvater.
„Ich kann ein klimapositives Haus bauen, Fahrrad und E-Auto fahren so viel ich will“, sagt er, „wenn die Wirtschaft so weiter machen darf wie bisher, nützt das alles nichts.“
Der 66-jährige Manfred Scheurenbrand läuft als Vertreter des Vereins Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald bei der Demo mit. „Der Klimawandel ist für mich persönlich aufgrund meines Alters kein größeres Problem mehr“, sagt er. Trotzdem liege ihm die Umwelt sehr am Herzen. Er fürchtet um die Reinheit des Trinkwassers in seiner Heimatregion. Deshalb hege er große Sympathien für die Baumbesetzer im Altdorfer Wald, „auch wenn sie meine bürgerliche, harmoniebedürftige Linie nicht teilen“, sagt er.
...Irritiert starren die Leute, die vor den Eiscafes in den Pfullendorfer Innenstadt sitzen, die Menschen im Demozug an. Auf die humorvolle Ansprache durch die Aktivisten, sich dem Demozug anzuschließen, reagiert kaum jemand, zwei Motorradfahrer und ein Sportwagenfahrer winken lächelnd ab.
Aber eine 42-Jährige und ihre beiden Kinder kommen mit. „Die zwei waren schon öfter bei Fridays for Future dabei“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. „Als sie den Spruch gehört haben, wollten sie sofort dabei sein.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen