hier t-online 16.11.24
Spanien unter Schock: "Es liegt ein Schleier der Trauer über der Stadt"
Spanien erlebt eine nie dagewesene Serie von heftigen Unwettern. Hunderte Menschen sind ums Leben gekommen. Eine deutsche Auswanderin berichtet von staatlichem Versagen und einer Welle der Solidarität.
Verheerende Regenfälle suchten vor zwei Wochen den Süden Spaniens heim. Mindestens 219 Menschen wurden dabei getötet. Am härtesten traf es die Region Valencia, dort kamen 211 Menschen zu Tode. Zeitweise fielen in der Region innerhalb eines Tages über 700 Liter Regen pro Quadratmeter – mehr als normalerweise in einem gesamten Jahr.
....Ich habe mir ein paar Tage freigenommen und bin mit dem Fahrrad in die betroffenen Gebiete gefahren, um zu helfen. Der öffentliche Nahverkehr war zerstört, die Straßen und Brücken ebenfalls. Da es so etwas wie einen 'Tsunami'-Effekt gab, also nicht nur das Wasser sorgte für Zerstörung, sondern vor allem der immense Druck. Trotzdem haben viele Menschen den Weg auf sich genommen. Manche sind zwei Stunden oder noch länger gelaufen – nur um zu helfen.
Im Februar kam es hier zu einem schrecklichen Brand in einem Hochhaus, dabei verloren zehn Menschen ihr Leben. Ich lebte auch in dem Haus und habe an diesem Tag alles verloren. Deswegen war es für mich eine Herzensangelegenheit, den Betroffenen zu helfen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, alles zu verlieren. Und wie wichtig jede Form der Hilfe ist, auch wenn sie vielleicht noch so 'klein' erscheint.
Wie war die Situation vor Ort?
Es war überwältigend. Überall dieser braune Schlamm, Autowracks teilweise meterhoch aufgetürmt. Überall standen zerstörte Einrichtungen aus den betroffenen Wohnungen. Es hat sich angefühlt wie in einem Kriegsgebiet – mit dem Unterschied, dass die Zerstörung eben durch eine Naturgewalt und nicht durch Bomben ausgelöst wurde. Diese massive Zerstörung zu sehen, löste in mir ein sehr bedrückendes, beklemmendes Gefühl aus. Es wird Jahre dauern, bis dort wieder Normalität einkehren kann.
Das betroffene Gebiet ist ziemlich groß. Wo sind Sie zuerst hingegangen?
Man muss verstehen, dass davon so viele Menschen betroffen sind, dass wirklich jeder jemanden kennt, den es hart getroffen hat. Ich bin damals zu Freunden, um beim Aufräumen zu helfen. Zum Glück hat es bei ihnen nur die Garage erwischt.
Eine andere Freundin von mir hatte weniger Glück, sie konnte sich in letzter Minute noch vor den Fluten retten, indem sie mit ihrer Katze in den nächsten Stock kletterte – von dort konnte sie gerettet werden. Sie hat in wenigen Minuten alles verloren.
....
Die Regenflut liegt nun über zwei Wochen zurück. Wie ist heute die Stimmung in der Bevölkerung?
Es liegt ein Schleier der Trauer über der Stadt. Die meisten in den betroffenen Stadtteilen werden die Zeit wohl nicht ohne Trauma überstehen, es gab viele Todesopfer und viele werden noch immer vermisst. Man spürt eine kollektive Trauer, wenn man durch die Stadt läuft, man spürt es einfach – auch in den intakten Teilen.....
dazu aktuell hier
Am 29. Oktober 2024 wurde die Region Valencia in Südspanien von verheerenden Überschwemmungen getroffen. In sozialen Medien kursierte seitdem vielfach ein Video mit der Behauptung, die EU habe zuvor 27 Staudämme in der Region abreißen lassen und somit die Katastrophe verursacht. Expertinnen und Experten erklärten jedoch, dass sturzflutartige Regenfälle die Überschwemmungen ausgelöst haben und in der Region lediglich fünf inaktive Wehrmauern abgerissen worden seien.
"Riesenüberschwemmungen in Valencia", heißt es in einem tausendfach geteilten Tiktok-Video vom 2. November 2024. "Ist der Klimawandel die erste Ursache oder vielleicht sind es EU-Bürokraten, die aus völligem Wahnsinn einfach gebaute Talsperren und Rückhaltebecken abreißen?", sagt darin ein wütend in die Kamera sprechender Mann. Im Hintergrund werden dabei Filmsequenzen von überfluteten Straßen und abgerissenen Staumauern gezeigt.
hier RP online Nov. 2024
Heftige Unwetter auf Sizilien – Autos ins Meer gespült
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind in Folge von heftigen Regenfällen mehrere Autos ins Meer gerissen worden. Die Fahrzeuge wurden in der Nähe der Gemeinde Riposto an der Ostküste von den Wassermassen weggespült, wie die Feuerwehr mitteilte. Menschen kamen dabei nach ersten Angaben nicht zu Schaden: Die Autos waren auf der Straße abgestellt. Sizilien leidet bereits seit mehreren Tagen unter anhaltendem Regen, bis hin zu schweren Wolkenbrüchen.
Die Feuerwehr musste auch mehrfach ausrücken, um Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit zu bringen. In einem Ortsteil von Riposto gelang es ihr gerade noch rechtzeitig, vier Bewohner aus einer Wohnung im Erdgeschoss zu holen, in der bereits das Wasser stand. Mehrfach befreiten die Einsatzkräfte Autofahrer, die ohne fremde Hilfe nicht mehr aus ihren Fahrzeugen kamen. Auf Amateur-Videos war auch zu sehen, wie Fahrzeuge nahezu vollständig im Schlamm versackten.
hier 14.11.24
Spanien: Neue Stürme und Überschwemmungen in der südspanischen Provinz
Malaga
Neue Stürme und Überschwemmungen in der südspanischen Provinz Malaga. Die EU diskutiert über Krisenmanagement.
Stürme in Spanien führten am Mittwoch zu Schulschließungen und Zugausfällen, nur zwei Wochen nachdem Sturzfluten in Valencia und anderen Teilen des Landes über 220 Menschen das Leben gekostet und Tausende Häuser zerstört hatten.
In der südspanischen Provinz Málaga wurden Straßen überflutet, und 3.000 Menschen wurden vorsorglich aus ihren Häusern in der Nähe des Flusses Guadalhorce evakuiert. Berichte über Todesopfer gab es nicht.
Der spanische Wetterdienst AEMET rief für Málaga die Alarmstufe Rot aus und meldete, dass innerhalb einer Stunde bis zu 70 mm Regen gefallen seien. Auch in Teilen der Provinz Tarragona im Osten des Landes regnete es stark, und die Alarmstufe Rot blieb bestehen.
Riffreporter hier von Christian Schwägerl 29.09.2024
Unicef-Expertin über Westafrika: „Die diesjährigen Überschwemmungen haben ein noch nie dagewesenes Ausmaß“
Nicki Bennett leitet beim UN-Kinderhilfswerk Unicef die Katastrophenhilfe für die Region West- und Zentralafrika. Sie warnt, dass aktuell 30 Millionen Dollar für die Notversorgung der Flutopfer fehlen und dass der Klimawandel die Situation immer weiter verschärft
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