Samstag, 30. November 2024

Podcast "Die Stunde null": Kommt die Windkraft in Deutschland endlich in Fahrt?

 hier NTV  29.11.2024, Podcast-Folge von "Die Stunde Null" mit Katja Wünschel

RWE-Managerin im Interview: "Genehmigungs-Tempo bei Windkraft steigt deutlich"

Bei den Genehmigungen für die Onshore-Windkraft habe Deutschland eine Vorreiterrolle, sagt RWE-Managerin Katja Wünschel.

Streit in den Gemeinden, lange Genehmigungsverfahren: Die Windenergie kam in Deutschland lange nur schleppend voran. Das ändert sich jetzt, sagt Katja Wünschel, die bei RWE die erneuerbaren Energien in Europa verantwortet.

Die Solarenergie wächst in Deutschland deutlich rascher als die Windenergie - die deutlich hinter den Plänen der Bundesregierung zurückliegt. Wie sieht das bei RWE aus?

Katja Wünschel: Ich würde nicht sagen, dass wir beim Wind substanziell zurückliegen. Wir sehen, dass die Genehmigungen im Windbereich in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich zugenommen haben. Man sieht die ersten Ergebnisse des geplanten Ausbaus beim Wind. Aber es dauert beim Wind natürlich viel länger als bei Solar. Die Genehmigung ist komplizierter, das Gleiche gilt für die Ausweisung der Flächen. Es ist also keine Überraschung, dass die Solarenergie auf die Zielgerade geht. Beim Wind werden wir das ab dem nächsten Jahr auch sehen.

Das heißt, das Tempo bei den Genehmigungen hat tatsächlich zugenommen?

Genau. In der Vergangenheit hat ein Windprojekt bis zum Bau und dem Anschluss sechs bis acht Jahre gedauert. Es war klar, dass wir das substanziell beschleunigen müssen, damit es maximal vier Jahre werden. Wir sehen jetzt, dass die Genehmigungen im Durchschnitt nur noch bei zwei Jahren liegen. Das ist eine deutliche Beschleunigung. Es muss noch schneller werden. Aber wir können ein Projekt nach dem Anfang jetzt in vier Jahren anschließen. Wir sehen das ganz konkret auch bei RWE.

Sie sind auch für die Erneuerbaren in anderen europäischen Ländern zuständig. Wie sieht der Ausbau der Windkraft denn im europäischen Vergleich aus?

Das Muster ist tatsächlich ähnlich. Aber Deutschland hat bei den Genehmigungen für die Onshore-Windkraft schon eine Vorreiterrolle. Was die Beschleunigung der Flächenausweisung, der Genehmigungen und der Digitalisierung angeht. Wir sind mit Deutschland ein Vorreiter dabei, den Ausbau in den Genehmigungen zu beschleunigen. Wir werden in den kommenden Jahren sehen, wie schnell das dann zur Bauphase kommt.

RWE hatte Pläne, in den kommenden Jahren weiter sehr stark in die Erneuerbaren zu investieren, sowohl in Deutschland als auch global. Bleibt es dabei?

Die Strategie beinhaltet Investitionen von 11 Milliarden Euro für Deutschland und 55 Milliarden Euro global. Was den Zeithorizont angeht, so schauen wir gerade, wie die Hochlaufkurve passt. Wichtig ist die grundlegende Bereitschaft, dass diese Investitionen in unser grünes Portfolio gehen.

Wir werden demnächst eine neue Bundesregierung haben. Gehen Sie davon aus, dass die schnelleren Genehmigungsverfahren erhalten bleiben? Oder fangen wir da jetzt wieder von null an?

Es wäre extrem spekulativ zu überlegen, was mit einer neuen Bundesregierung passieren würde. Das Wichtigste ist, dass wir schnell eine neue Regierung bekommen und die Phase der Unsicherheit kurz ist. Damit umzugehen, ist das Schwierigste, weil wir bei vielen Gesetzesvorhaben wahrscheinlich jetzt keine Entscheidung bekommen. Wir stellen uns darauf ein, unsere Aufgaben bei der Umsetzung der Ausbaupfade sicherzustellen.


Hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null",   hier NTV 

  • wie viele Flächen überhaupt noch für Windkraft zur Verfügung stehen
  • wie die Gemeinden an neuen Anlagen beteiligt werden
  • warum RWE auch Batterien neben seine Kraftwerke baut

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