Tagesspiegel hier 19.11.2024
100 Milliarden Euro aus Deutschland möglichSechs Milliarden Euro will Deutschland kommendes Jahr zur Klimafinanzierung beitragen. Das sei nicht genug, mahnen Klimaschützer.
Für das Jahr 2025 sei bereits ein Beitrag der Bundesrepublik von 18 Milliarden Euro zur internationalen Klimafinanzierung möglich. Ab 2026 jährlich 36 Milliarden Euro und in den Folgejahren schon 96 Milliarden Euro, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie der Umweltorganisationen Germanwatch, WWF Deutschland, Global Citizen und der Klima-Allianz Deutschland.
Laut Studienautoren benötigen Entwicklungsländer rund 2,4 Billionen US-Dollar (2,2 Billionen Euro) jährlich, um klimaneutral zu werden. Die bisher von den Industrienationen zugesagte Unterstützung liege aber weit darunter. Durch den voraussichtlichen Wegfall der Klimafinanzierung aus den USA unter der kommenden Regierung von Donald Trump müssten noch dringender als zuvor andere Geldquellen erschlossen werden.
„Ein wichtiger Hebel ist zum Beispiel eine Reform der Schuldenbremse“, erklärte die geschäftsführende Vorständin der Klima-Allianz Deutschland, Christiane Averbeck. Zudem solle sich die Bundesregierung der internationalen Initiative der G20-Staaten für eine Milliardärssteuer anschließen, „damit Menschen mit einem besonders hohen CO₂-Fußabdruck auch mehr Verantwortung übernehmen“.
Im vergangenen Jahr hat Deutschland nach Regierungsangaben knapp 10 Milliarden Euro für Maßnahmen von Klimaschutz- und -anpassung an Entwicklungs- und Schwellenländer geleistet. Für das kommende Jahr seien sechs Milliarden Euro vorgesehen.
Zeit hier 19. November 2024
Weltklimakonferenz:
Deutschland gibt weitere 60 Millionen für Klimaschutzfonds
Die Bundesregierung stellt weitere Millionen für einen Klimafonds bereit. Daraus sollen Hilfen für die vom Klimawandel besonders betroffenen Länder finanziert werden.
Die Bundesregierung wird weitere 60 Millionen Euro zu einem internationalen Klimafonds beitragen, der den von der Klimakrise am meisten betroffenen Staaten bei der Anpassung an die fatalen Folgen helfen soll. Das haben Bundesumweltministerium und Auswärtiges Amt auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan mitgeteilt. Finanziert wird der Betrag je zur Hälfte aus den beiden Ministerien. Es gehe darum, dass Partnerländer widerstandsfähiger gegen die Folgen der Erderwärmung werden und ihre natürlichen Lebensgrundlagen sichern können, teilte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach von einer "Investition in unsere gemeinsame Lebensgrundlage" und von einem wichtigen Zeichen der Solidarität mit den Ländern, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen seien. Folgen der Klimakrise sind unter anderem häufigere und heftigere Dürren, Hitzewellen, Stürme sowie Waldbrände, Starkregen und Überschwemmungen.
1,2 Milliarden Dollar gegen die Klimakrise
Deutschland ist den Angaben zufolge größter Geber für die Bekämpfung der sogenannten Loss and Damages. Seit 2010 hat der Fonds Angaben zufolge insgesamt rund 1,2 Milliarden US-Dollar für Projekte zur Verfügung gestellt, darunter mehr als 180 konkrete Projekte für mehr als 45 Millionen Begünstigte in den am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in den Entwicklungsländern.
Auf der Klimakonferenz in Baku wird über viel höhere Summen diskutiert. Die Entwicklungsländer haben nach Einschätzung von UN-Experten einen Bedarf von jährlich rund 1.300 Milliarden US-Dollar, um sich an die Erderhitzung anzupassen und ihre Folgen abzufedern.
Baerbock vor schwierigen Verhandlungen in Baku
"Die Klimaverhandlungen in Baku waren bislang alles andere als einfach", sagte Baerbock vor ihrer Abreise in die aserbaidschanische Hauptstadt, wo sie die deutsche Delegation anführen wird. "Es gibt in den technischen Gesprächen an einzelnen Stellen Fortschritte, aber es bleibt in den nächsten Tagen noch sehr viel zu tun", fügte sie hinzu. Es gehe um viel Geld, das seien harte und schwierige Verhandlungen.
Die Zusage Deutschlands und Europas als "verlässliche Partner bei der Finanzierung der globalen Klimawende" gelte weiter, sagte die Ministerin. "Zugleich müssen auch die neuen großen Emittenten ihre Verantwortung tragen: sowohl bei der Reduzierung der Treibhausgase als auch für die Klimafinanzierung."
Deutschlandfunk hier 12.11.2024
Weltklimakonferenz
- COP29: Klimaschäden-Fonds kann 2025 erste Auszahlungen vornehmen
Entwicklungsländer sollen im kommenden Jahr erste Zahlungen aus dem internationalen Fonds zur Bewältigung von Klimaschäden erhalten.
Die offiziellen Protokolle wurden bei der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan unterzeichnet. Der Fonds war vor zwei Jahren beschlossen worden. Er umfasst derzeit gut 680 Millionen Euro, das Geld stammt unter anderem aus Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bei der Konferenz in Baku stehen weitere Finanzzusagen im Mittelpunkt.
UNO-Generalsekretär Guterres betonte, bislang reiche der Fonds bei weitem nicht aus, um die Schäden auszugleichen.
Der britische Premierminister Starmer gab bei dem Treffen ein neues nationales Klimaschutzziel bekannt. Er sagte, seine Regierung verpflichte sich bis 2035 zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 81 Prozent im Vergleich zu 1990. Das sind drei Prozentpunkte mehr als bislang vorgesehen.
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