Südkurier hier oder hier Stefan Hilser
Beim Treffen mit einem Bundesverkehrspolitiker zeigen Gegner der B2-Variante Trassen auf, die realistischer seien. Landtagsabgeordneter Martin Hahn nennt die Vorzugsvariante zum Ausbau ein „Wolkenkuckucksheim“.
Sie sehen sich mitnichten als Gegner des B31-Projekts, sondern treten für eine andere als die vom Regierungspräsidium empfohlene Variante ein, die sie für machbarer halten. Vertreter der Arbeitsgemeinschaft „Ausbau vor Neubau“ haben sich deshalb mit Matthias Gastel, Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss, sowie dem Landtagsabgeordneten der Grünen, Martin Hahn, zum Gedankenaustausch getroffen.
Der Weingartenwald und die Lipbach-Senke werde zerschnitten, mehr als 19 Hektar Wald gingen verloren, Lebensraum für seltene Arten wie die Gelbbauchunke würden vernichtet. Aber auch wertvolle landwirtschaftliche Flächen würden vernichtet, betonte Frieder Stärke (BUND). Ihre Arbeitsgemeinschaft plädiere für andere Trassen. „Die Trassen AB1, AB2 und A1 verlaufen mehr auf der bestehenden B31 und verursachen somit weniger neue Zerschneidung der Landschaft“, so ihr Credo...
Problem dabei: Die umweltschonenderen Varianten sind teurer, erheblich teurer....
Die Arbeitsgemeinschaft „Ausbau vor Neubau“, in der unter anderem Umwelt- und Landwirtschaftsverbände organisiert sind, kontert mit dem Argument, dass vielmehr das Festhalten an der Vorzugsvariante ein hohes juristisches Wagnis bedeute. Ergo: Wer möglichst auf der bestehenden Trasse bleibt und sie dreispurig ausbaut, komme schneller zum Ziel einer Verkehrsentlastung.
Grüne betrachten B2-Variante als Phantasiegebilde
Bestehende Trasse, Dreispurigkeit: In diese Richtung argumentierten beim Termin vor Ort auch die beiden Grünen-Politiker. Landtagsabgeordneter Martin Hahn: „Die jetzige Planung ist in meinen Augen aus der Zeit gefallen.“ Sie habe den Charakter einer Planung aus den 50er oder 60er-Jahren, sei aber weder finanzierbar, noch ökologisch zu rechtfertigen und juristisch nicht durchsetzbar. „Das ist ein Wolkenkuckucksheim.“ Die Bevölkerung erwarte Taten, damit die Verkehrsbelastung auf und an der B31 zurückgeht. Doch ähnlich wie beim geplanten Ausbau der B30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen könne es passieren, dass die Pläne vor Gericht gekippt werden, wenn derart grob in die Natur eingegriffen werde. Hahn: „Deshalb mache ich mir Sorgen.“
Ungleiche Verteilung zwischen Straße und Bahn
Auch Matthias Gastel sagt: „Mir scheint, dass hier rücksichtslos gegen die Natur und gegen die Landwirtschaft geplant wird.“ Wo möglich, empfehle er „eine stärkere Orientierung an der Bestandsstraße“. Mit einem FDP-Verkehrsminister werde es aber schwer, hier ein Umdenken zu erzielen, wobei er auf die demnächst anstehende Bedarfsplanüberprüfung verwies, die so manches Projekt wieder aus dem Bundesverkehrswegeplan kegeln könne. Die B31 zähle hier per se nicht dazu, weil sie eigentlich „einen hohen Nutzen-Kosten-Grad“ aufweist. Im Vergleich zur Bodenseegürtelbahn, wo um jeden Meter des zweiten Gleises gekämpft werden müsse, sei die B1-Variante „absurd“.....
Zudem argumentiert die Arbeitsgemeinschaft, dass sich die Prognosen zur Verkehrsbelastung an einem veralteten Bundesverkehrswegeplan (BVWP) orientieren würden. .....
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