Sizilien hat weder Strom noch Wasser - Mitten in der Hitzewelle
Wenn es draußen glühend heiß ist, eine richtig kalte Dusche nehmen – davon konnten viele Menschen in Sizilien nur träumen. Grund dafür: der Klimawandel.
Mitten in einer Hitzewelle sind hunderttausende Menschen in und um die sizilianische Großstadt Catania seit vergangenem Donnerstag (20. Juli) von der Versorgung mit Strom und Wasser abgeschnitten gewesen. Mehr als 500.000 Menschen seien seither von Stromausfällen betroffen gewesen, erklärte ein Sprecher der Stadt Catania gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Der Netzbetreiber e-distribuzione des teilstaatlichen Stromanbieters Enel machte in einer Erklärung vom Sonntag Hitzeschäden an unterirdisch verlegten Kabeln für die Ausfälle verantwortlich.
Viele Menschen ohne Wasserversorgung
Seit Donnerstag kam es in der Region Catania zu Stromausfällen, die wiederum zum Ausfall von Wasserpumpen führten. Nach Angaben des Wasserversorgers Sidra waren bis Montagmorgen zwischenzeitlich 200.000 bis 300.000 Menschen ohne Wasser.
"Wir zahlen einerseits für den Klimawandel, dem wir schon seit einigen Jahren mehr Aufmerksamkeit schenken sollten, und andererseits für eine Infrastruktur, die den neuen Bedingungen nicht angemessen scheint", sagte Nello Musumeci, italienischer Katastrophenschutzminister und früherer Regionalpräsident Siziliens, nach Angaben italienischer Nachrichtenagenturen am Montag in Catania.
Grund ist der Klimawandel
Aus der mit knapp 300.000 Einwohner zweitgrößten Stadt Siziliens meldeten die Behörden am Montag 47,6 Grad Celsius. Netzbetreiber e-distribuzione zufolge erreichten die Temperaturen auf dem Asphalt 50 Grad
Das habe zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit die Wärmeableitung behindert. "Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen klimatischen Notsituation", ergänzte der Netzbetreiber. Hunderte Techniker seien im Einsatz, um die Probleme zu lösen.
Die Behörden forderten die Einwohner im Großraum Catania auf, Klimaanlagen nur maßvoll einzusetzen und richteten klimatisierte Räume für Ältere und Obdachlose ein.
Watson hier 27.07.2023 Nathalie Trappe
Hitze in den USA: Patienten mit Verbrennungen bringen Kliniken ans Limit
Es ist gerade einmal 6 Uhr in Amerika, doch das Thermometer in der Hauptstadt des Bundesstaates Arizona zeigt bereits 36 Grad Celsius. Im Laufe des Tages klettern die Temperaturen in Phoenix aktuell auf bis zu 48 Grad Celsius.
Dass die zunehmenden Hitzewellen nichts mehr mit angenehmem Sommerwetter zu tun haben, erleben momentan vor allem die Menschen im Süden der USA. Die Auswirkungen dieser Rekordtemperaturen machen sich wiederum am heftigsten in den örtlichen Notaufnahmen bemerkbar.
US-Verbrennungszentrum durch Hitzewelle vollständig ausgelastet
Im Zentrum für Verbrennungen des Valleywise-Krankenhauses in Phoenix etwa ist momentan einem CNN-Bericht zufolge jedes der 45 Betten belegt. Grund dafür ist in den meisten Fällen, dass Menschen auf den heißen Asphalt gestürzt sind.
"Die Anzahl an Patienten und die Schwere ihrer Verletzungen sind viel höher als normalerweise im Sommer", erklärt der zuständige Arzt Dr. Kevin Foster. Etliche Verbrennungen glichen denen von Opfern von Hausbränden.
Aufgrund seiner hohen Absorptionsfähigkeit kann sich Asphalt im Sommer besonders schnell aufheizen und erreicht dabei mitunter Temperaturen, die zehn Grad Celsius über der Außentemperatur liegen. Schon eine kurze Berührung der Haut mit dem Boden kann laut Foster zu ernsthaften Verletzungen führen.
"Es dauert nur ein paar Sekunden, bis man sich eine Verbrennung dritten Grades zuzieht", bestätigt ein weiterer Arzt gegenüber CNN. Für ältere Menschen, die besonders sturzgefährdet sind, kann das fatale Folgen haben.....
China verzeichnet die heißesten Temperaturen aller Zeiten, während weltweit Hitzewellen toben!
In den letzten Tagen wurden die Vereinigten Staaten, Europa und Teile Asiens von gefährlichen Hitzewellen heimgesucht, wobei in China ein neuer Temperaturrekord aufgestellt wurde.
In China wurde die höchste Temperatur aller Zeiten gemessen, nachdem das Quecksilber am letzten Wochenende auf beispiellose 52,2 °C angestiegen war. Dies geschah inmitten einer Reihe von Hitzewellen auf der ganzen Welt, auch in den Vereinigten Staaten und Europa.
In der chinesischen Region Xinjiang registrierte eine Wetterstation im Dorf Sanbao am Sonntag, dem 16. Juli, die sengende Temperatur und übertraf damit den bisherigen Rekord vom Juli 2017 um ganze 1,6 °C. Nach Angaben der chinesischen Meteorologiebehörde wurden in einigen Regionen im Nordwesten des Landes unglaubliche Bodentemperaturen von 80 °C gemessen.
Die Temperaturen in China haben in den letzten Wochen zahlreiche Probleme verursacht und einige Städte dazu gezwungen, Luftschutzbunker zu öffnen, um den Menschen eine Pause von der Hitze zu verschaffen. In der Hauptstadt Peking wurden 10 Tage hintereinander Temperaturen von über 35 °C gemessen, was die längste Hitzewelle dieser Art seit 1961 bedeutet. Auch anderswo in Asien drohen die Temperaturen Rekorde zu brechen, so in Japan.
...Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verzeichnete der Planet in den ersten 7 Tagen des Juli die heißeste Woche aller Zeiten. Und obwohl es schwierig ist, einzelne Ereignisse dem Klimawandel zuzuschreiben, wird prognostiziert, dass Hitzewellen mit der Erwärmung der Erde häufiger und intensiver werden
TAZ hier
Bedrohung für Wirtschaft und Umwelt :Brennender Wald und warmes Meer
Während die Feuer vor allem in den Mittelmeerländern weiter wüten und Menschen sterben, steigen inzwischen auch die Wassertemperaturen bedrohlich.
Waldbrände, Hitzewellen und Stürme richten in Ländern rund um das Mittelmeer weiter schwere Schäden an. In Griechenland stürzte ein zur Waldbrand-Bekämpfung eingesetztes Flugzeug ab, beide Piloten starben. In Nordafrika kämpfte Algerien gegen verheerende Feuer entlang der Mittelmeerküste, durch die bereits mindestens 34 Menschen getötet wurden. In Italien starben zwei Menschen durch schwere Stürme im Norden des Landes, während die südlichen Regionen stark unter Hitze litten.
Die Temperaturen stiegen zum Teil auf mehr als 40 Grad. Das extreme Wetter hatte in den vergangenen Tagen und Wochen bereits in China und den USA Verwüstungen angerichtet.
Angesichts der Hitzewelle erreichte das Mittelmeer mit 28,7 Grad an der Wasseroberfläche einen neuen Temperaturrekord, wie das Institut für Meereswissenschaften (ICM) in Barcelona der Nachrichtenagentur afp unter Berufung auf Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mitteilte. Der bisherige Höchststand von 28,3 Grad war demnach während der extremen Hitzewelle 2003 gemessen worden....
WEB.de hier 27.07.2023
WMO: Asien besonders stark von Klimawandel-Folgen betroffen
In Asien nehmen extreme Wetterbedingungen und andere Auswirkungen des Klimawandels stärker zu als auf anderen Kontinenten. Das schreibt die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrer am Donnerstag in Bangkok veröffentlichten Asien-Bilanz für das Jahr 2022. In dem Jahr habe der Kontinent sowohl Dürren als auch Überschwemmungen erlebt, die die Lebensgrundlagen vieler Menschen zerstört hätten.
Im vergangenen Jahr gab es demnach in Asien 81 wetter-, klima- und wasserbedingte Katastrophen. Überschwemmungen und Stürme machten davon mehr als 83 Prozent aus. Dem Bericht zufolge kamen mehr als 5000 Menschen ums Leben. Mehr als 50 Millionen Menschen waren direkt betroffen, und es entstand ein wirtschaftlicher Schaden von mehr als 36 Milliarden US-Dollar (32,5 Milliarden Euro). Darüber hinaus habe es in weiten Teilen Asiens schwere Staubstürme gegeben. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag 2022 um etwa 0,72 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.
Außergewöhnlich warmes und trockenes Wetter verursachte demnach ein starkes Abschmelzen der meisten Gletscher in den asiatischen Hochgebirgsregionen. Die schrumpfenden Gletscher stellten eine Gefahr für die künftige Lebensmittel- und Wasserversorgung der Region dar, warnt die WMO.
In vielen Regionen des Kontinents sei es 2022 ungewöhnlich trocken gewesen, so der Bericht, insbesondere in weiten Teilen Chinas. Dies habe die Wasser- und Energieversorgung beeinträchtigt. Pakistan dagegen habe unter katastrophalen Überschwemmungen gelitten, betonte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. © dpa
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