Donnerstag, 13. Juli 2023

In Schweden soll ein Stadtviertel aus Holz gebaut werden

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Stockholm Wood City

Die Zementindustrie ist klimaschädlich. Gebäude aus Holz sollen nachhaltiger sein.


Stockholm Wood City: "das weltweit größte bekannte Bauprojekt aus Holz" (Bild: Atrium Ljungberg)

Holz ist in Schweden seit jeher ein beliebtes Baumaterial für Häuser. Ein Stadtentwicklungsunternehmen will ein ganzes Stadtviertel aus diesem Material bauen.

Stockholm Wood City heißt das Quartier, das in Sickla, östlich von Stockholm, auf 250.000 Quadratmetern entstehen soll. Damit sei es "das weltweit größte bekannte Bauprojekt aus Holz", teilte Atrium Ljungberg mit.

Das neue Viertel soll laut Atrium Ljungberg "ein lebendiges, urbanes Umfeld mit einer Mischung aus Arbeitsplätzen, Wohnungen, Restaurants und Geschäften bieten". Insgesamt sollen dort 7.000 Büroräume sowie 2.000 Wohnungen entstehen.

Strände werden abgebaggert

Bauen ist nicht gut für das Klima: Bei der Herstellung von Zement werden große Mengen Kohlendioxid freigesetzt. Dieser Industriezweig ist für etwa acht Prozent der weltweiten Emissionen an klimaschädlichen Gasen verantwortlich. Zudem werden für die Zementherstellung weltweit Strände abgebaggert.

Holz hingegen wächst von selbst, absorbiert dabei Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichert es, statt es wie bei der Zementherstellung in die Atmosphäre abzugeben. Das Neue Europäische Bauhaus, eine Initiative der Europäischen Union, setzt sich für nachhaltiges Bauen mit Holz ein. Weltweit werden Gebäude aus Holz errichtet. Diese unterscheiden sich laut Atrium Ljungberg aber grundlegend von der Stockholm Wood City. Erstere seien nur einzelne Gebäude oder Blocks. Die Stockholm Wood City hingegen ist ein ganzes Stadtviertel.

Auch in Deutschland wird mit Holz gebaut: In Hamburg etwa wurde vor einigen Jahren das Studentenwohnheim Woodie gebaut. Es entstand in Containerbauweise, das heißt, gleichartige Wohneinheiten wurden aufeinandergestapelt. Im neuen Stadtteil Hafencity entsteht das 19-geschossige Holzhochhaus mit Büroräumen und Wohnungen. In Berlin ist ein knapp 100 Meter hohes Holzhochhaus, das Wohnhochhaus, kurz Woho, geplant.

"Unsere Branche hinterlässt große Spuren, und uns ist es wichtig, einen positiven Beitrag zu leisten, kurzfristig wie langfristig", sagte Annica Ånäs, Chefin von Atrium Ljungberg. "Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem unsere Kunden, diejenigen, die hier leben und arbeiten werden, an der Entwicklung und Gestaltung des Stadtviertels der Zukunft teilhaben können."

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