Sonntag, 30. Juli 2023

Klima- und Umweltminister der G20 erzielen Teileinigung bei Treffen in Chennai

hier im Deutschlandfunk  30.07.2023

Sie betrifft unter anderem Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung und den Schutz von Ökosystemen. Ferner bekannten sie sich zur raschen Umsetzung der Vereinbarungen von Montreal mit dem Ziel, 30 Prozent der Flächen an Land und auf See bis 2030 unter Schutz zu stellen. Bundesumweltministerin Lemke sagte in Chennai, zum ersten Mal hätten die G20 die Bedeutung des Ozeans als Kohlenstoffsenke für den Klimaschutz anerkannt.

Eine gemeinsame Abschlusserklärung kam allerdings nicht zustande. In 4 von 68 Punkten fehlte die Übereinkunft. Trotz Extremwetterereignissen herrscht Uneinigkeit in Klimafragen. Die Minister, deren Staaten für etwa 80 Prozent der Treibhausgase verantwortlich sind, konnten sich nicht darauf festlegen, dass die globalen Emissionen bis maximal 2025 einen Höhepunkt erreichen dürften und dann wieder sinken müssten. Widerstand gab es zudem gegen die Einführung einer Kohlenstoffsteuer als Mittel zur Emissionssenkung.

Diese Nachricht wurde am 29.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.

DW hier  29.07.202329

G20 ohne klare Vereinbarungen zum Klimaschutz

Die Umweltminister der zwanzig wichtigsten Industrienationen beraten in Indien über das drängendste Thema der Menschheit. Am Ende reicht es nicht einmal für eine gemeinsame Abschlusserklärung.

Die Umwelt- und Klimaminister der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben sich nicht auf klare Vereinbarungen zum Klimaschutz verständigen können. Anstelle einer gemeinsamen Abschlusserklärung legte das Vorsitzland Indien nach dem Treffen in der Hafen- und Autostadt Chennai im Südosten des Landes eine eigene Zusammenfassung vor.

Darin heißt es, nur einige G20-Mitglieder hätten die Notwendigkeit betont, dass globale Emissionen spätestens 2025 einen Höhepunkt erreichen und dann wieder sinken müssten. Einigkeit habe es hingegen bei dem Schutz von Ökosystemen gegeben.

Es fehle den G20 an "Dringlichkeit und Klarheit"

"Während weltweit Brände wüten und die Temperaturen Rekorde brechen, waren die G20 als Gruppe leider nicht in der Lage, mit dem erforderlichen Maß an Dringlichkeit und Klarheit zu agieren", bedauerte Jennifer Morgan, Staatssekretärin im deutschen Auswärtigen Amt und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik. Dies habe eine kleine Gruppe von Staaten verhindert.

Vor wenigen Tagen hatten sich bereits die Energieminister der G20 nicht auf einen Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energien einigen können. Im Abschlussdokument des Treffens im indischen Bundesstaat Goa wurde Kohle als besonders klimaschädlicher Energieträger nicht einmal erwähnt. Für einige Schwellenländer wie Gastgeber Indien oder die Volksrepublik China, die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Erde, ist Kohle immer noch ein wichtiger Energielieferant.

Die Ministertreffen der G20 bilden eine wichtige Grundlage für den G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Neu-Delhi im September. Die G20-Länder spielen für den Klima- und Umweltschutz eine große Rolle, weil sie für rund 85 Prozent der Wirtschaftsleistung, achtzig Prozent der globalen Emissionen und zwei Drittel der Weltbevölkerung stehen. Wetterextreme wie Hitzewellen und Überschwemmungen in aller Welt machen derzeit erneut deutlich, welche gefährlichen Folgen die globale Erderwärmung hat.

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