Samstag, 22. Juli 2023

Im Schussental soll es künftig weniger Autos geben

Schwäbische hier Von Lena Müssigmann

Im Schussental soll es künftig weniger Autos geben

Einwohner von Ravensburg, Weingarten, Berg, Baindt und Baienfurt dürfen Pläne für künftige Mobilität jetzt kommentieren

Im Schussental sollen die Bürger künftig klimafreundlicher unterwegs sein als bisher. Wie das gehen soll, schreiben fünf Städte und Gemeinden (Ravensburg, Weingarten, Baindt, Baienfurt und Berg) gerade in einem Konzept nieder, dem sogenannten Klimamobilitätsplan.

Aktuell sind die Einwohner der Gemeinden eingeladen, diesen Plan zu kommentieren.

Was soll der Klimamobilitätsplan bringen?

Der Gemeindeverband Mittleres Schussental ist eine von fünf Modellregionen, die vom Land Baden-Württemberg ausgewählt wurden, um einen Klimamobilitätsplan zu erstellen.
Ziel ist die CO2-Emmissionen in der Region, die durch den Verkehr verursacht werden, bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren im Vergleich zu 2010. Auch wenn die Städte und Gemeinden gar nichts unternehmen, sinkt der CO2-Ausstoß des Verkehrs in der Region bis dahin um 25,2 Prozent. Der Grund dafür ist, dass Autos im Schnitt weniger klimaschädliches Abgas produzieren. Trotzdem gilt es als ehrgeizig, diese Einsparung auf 40 Prozent zu erhöhen. Der Professor für Verkehrsökologie an der Technischen Universität Dresden, Udo J. Becker, sagte kürzlich im Ravensburger Klimarat dazu: „40 Prozent ist ein Hammer.“

Welche Ideen haben die fünf Kommunen?

Autofahrten haben den größten Anteil an verkehrsbedingten CO2-Emissionen, heißt es im Entwurf des Klimamobilitätsplanes. Deshalb müsse die Straße neu und „fair“ für alle Verkehrsteilnehmer aufgeteilt werden. Die Anzahl von Autos in der Region soll sinken. „Neben einem Ausbau des Car-Sharings wird auf Nachbarschaftsfahrzeuge gesetzt“, heißt es im Konzept. Um eine Alternative zu bieten, will man das Bus- und Bahnangebot bis 2027 verbessern. Der Radschnellweg von Baindt bis Friedrichshafen soll mehr Pendler aufs Fahrrad bringen. Lieferungen verschiedener Anbieter an Haushalte und Geschäfte sollen zusammengefasst und so der Lieferverkehr reduziert werden.

Wann werden die Ideen umgesetzt?

Im Oktober 2023 stimmen die Gemeinderäte über den Klimamobilitätsplan ab. Dann kann es an die Umsetzung gehen. Wie schnell, lässt sich noch nicht vorhersagen.

Wie können sich die Bürger einmischen?

Sie wurden schon einbezogen, wie die Ravensburger Stadtverwaltung erklärt. Etwa durch Umfagen zu ihrem Mobilitätsverhalten. Nun ist das Konzept in den Rathäusern von Ravensburg, Weingarten, Baienfurt, Baindt und Berg und unter www.gmschussental.de/klimamobilitaetsplan/ bis 10. August 2023 einsehbar. Bürger können sich so lange auch dazu äußern, per Mail an verkehrsplanung@ravensburg.de oder per Post.

Wie viel kostet es, dieses Konzept zu schreiben?

350.000 Euro, das ÖPNV-Konzept für den Gemeindeverband schon eingerechnet. Den Großteil davon zahlt das Land (80 Prozent). Den Rest bezahlen die fünf Städte und Gemeinden entsprechend der Einwohnerzahlen. Wenn zu erwarten ist, dass 40 Prozent CO2 eingespart werden können, zahlt das Land auch bei den Projekten kräftig mit, die zu diesem Ziel führen sollen. Die Kommunen erhalten dann eine höhere Förderung in Höhe von 75 statt 50 Prozent.

hier geht`s zum Ravensburger KlimaCamp



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