Donnerstag, 27. Juli 2023

Diese Grafiken zeigen die Folgen der Klimakrise in Europa

 RND hier  Irene Habich  25.07.2023  (nicht alle genannten Grafiken wurden im Blog eingefügt)

Daten des Klimawandeldienstes Copernicus

Abweichungen bei der Durchschnittstemperatur im Jahr 2022 (Vergleichszeitraum 1991 bis 2020). Höhere Temperaturen sind an rötlicher Färbung zu erkennen. In einigen Regionen südwestlichen Europa lagen die Temperaturen 2,5 Grad Celsius über dem Durchschnitt.

In Europa steigen die Temperaturen immer weiter – im vergangenen Jahr wurden erneut Hitzerekorde gebrochen. Und auch dieses Jahr hat bereits einige klimatische Rekorde aufgestellt. Daten des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus zeigen, wie sich unser Klima verändert.

Der Sommer 2022 war in Europa der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus lag er im Durchschnitt 1,4 Grad über dem Referenzzeitraum 1991 bis 2020. Dem Bericht zufolge steigen die Temperaturen in Europa rund doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt.

Neue Grafiken des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus zeigen die Auswirkungen der hohen Temperaturen: Dazu gehören Trockenheit und Dürren, eine Aufheizung der Meere und eine höhere Gefahr für Waldbrände. Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück. Der Klimawandeldienst nutzt zudem Daten von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen. Monatlich werden mithilfe von Computeranalysen Daten zu Temperaturen, der Meereisdecke und anderen Aspekten veröffentlicht.


1. Die Böden trocknen aus

Bodenfeuchte im Jahr 2022, geschätzt mithilfe von Satellitendaten.

© Quelle: C3S/ECMWF/TU Wien

Die ermittelte Bodenfeuchte lag im Jahr 2022 in fast allen Regionen Europas unter dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 (Bodenfeuchte unter dem Durchschnitt durch braune Färbung gekennzeichnet). Besonders trocken waren die Böden in einigen Gebieten in Rumänien, Bulgarien und dem südwestlichen Spanien.

In den zentraleuropäischen Ländern kam es zu einer lang anhaltenden Dürre. Dabei waren nicht nur die Erdoberfläche, sondern auch tiefere Bodenschichten betroffen, in denen sich die Enden von Pflanzenwurzeln befinden. In einigen Gebieten wie der südlichen Balkanregion lag die Bodenfeuchte über dem Durchschnitt (blaue Färbung), der Grund dafür waren vor allem überdurchschnittlich große Mengen Niederschlag.


2. Auch die Winter werden wärmer

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Temperaturen im europäischen Winter seit den 50er-Jahren. Die rötlichen Balken stehen für Temperaturen, die höher als der Durchschnitt waren, die blauen Balken für niedrigere Temperaturen. Im Winter 2022 lag die Temperatur nach den Daten von Copernicus in weiten Teilen Europas ein Grad Celsius über dem Durchschnitt (Vergleichszeitraum 1991–2020). Die größten Abweichungen wurden zum einen in Zentraleuropa beobachtet: Dort war der Winter etwa 2,5 Grad Celsius wärmer als im Durchschnitt. Im östlichen Europa lagen die Temperaturen sogar 3,5 bis vier Grad Celsius über den durchschnittlichen Temperaturen im Winter.


3. Die Meere erhitzen sich

Die Bilder veranschaulichen die Abweichung von den durchschnittlichen Wassertemperaturen im Jahr 2022 für jeden Monat (Vergleichszeitraum 1991 bis 2020). Im Mittelmeer lag die Wassertemperatur die meiste Zeit des Jahres über deutlich über dem Durchschnitt. Im nördlichen und westlichen Europa wurden im Sommer Wassertemperaturen gemessen, die bis zu 4,6 Grad Celsius über dem Durchschnitt lagen.


4. Die Zahl der Sonnenstunden nimmt zu

In der linken Grafik ist die Entwicklung der Sonnenstunden von 1983 bis 2022 dargestellt, das rechte Bild zeigt die Sonnenscheindauer im Jahr 2022. Im vergangenen Jahr wurde dabei ein neuer Rekord erreicht: Die Sonne schien in Europa 130 Stunden länger als im Jahresdurchschnitt seit 1983. Dies führte in vielen Teilen des Kontinents zu einem überdurchschnittlichen Potenzial zur Produktion von Solarstrom. Die Fachleute gehen hier von einem anhaltenden Trend aus.


5. Die Gefahr für Waldbrände erhöht sich

Auf der Grafik ist die Gefahr für Brände im Jahr 2022 dargestellt. Rot gefärbte Bereiche stehen für eine Zeit, in der die Brandgefahr höher ist als im Durchschnitt, blau gefärbte Bereiche stehen für eine niedrigere Brandgefahr. Die Gefahr für Brände war in Europa fast das ganze Jahr 2022 über höher als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Der Grund dafür waren die anhaltend hohen Temperaturen und Dürreperioden.

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