Mittwoch, 2. Juli 2025

Unterzeichnet die Bundestagspetition Tax the Rich! bis zum 11.8.2025

von  Moritz

In Deutschland besitzt das reichste Prozent der Bevölkerung ein Drittel des Vermögens. Die ärmere Hälfte hat zusammen nicht einmal zwei Prozent – und diese Ungleichheit steigt weiter. Dagegen könnt ihr etwas tun! Bis zum 11.8.2025 könnt ihr die Petition für die Wiedereinführung der Vermögensteuer beim Bundestag unterzeichnen. Hier könnt ihr die Petition direkt unterschreiben hier

Wenn 30.000 Unterschriften zusammenkommen, muss sich der Petitionsausschuss des Bundestages in einer öffentlichen Sitzung mit der Petition beschäftigen. Es ist also nicht nur eine Online-Petition, die keine Wirkung hat; mit eurer Unterschrift setzt ihr direkt den Bundestag unter Druck!

Eine Besteuerung von Überreichtum ist ein wichtiger Schritt für eine gerechtere Gesellschaft, die Finanzierung der sozial-ökologischen Transformation und damit für unsere Demokratie!

📢 Leitet diesen Aufruf weiter! Jeder kann unterschreiben - auch Menschen ohne deutschen Pass, ohne deutschen Wohnsitz und unter 18 Jahren.

✍️ Um die Petition online zu unterzeichnen, müsst ihr einen Account auf der Petitionsplattform des Bundestags einrichten, das geht aber superschnell mit wenigen Klicks.

Mehr Infos und auch Listen zum Selbstausdrucken, um Unterschriften auf Papier zu sammeln, findet ihr unter: attac.de/tax-the-rich

Tim Meyer  hier auf  LinkedIn

„Berlin, we have a problem“: dass der größte Teil der CO2-Emissionen von den einkommensstarken Bevölkerungsteilen verursacht wird, ist bekannt. Aber es kommt noch unfairer: 

einkommensschwache Menschen zahlen spezifisch mehr für ihre CO2-Emissionen. Das darf so nicht bleiben, denn es schadet dem Klimaschutz und nutzt den Populisten.

Im letzten Jahr veröffentlichte der internationale Währungsfond IWF eine Auswertung, dass in Europa die einkommensschwächsten Haushalte für eine von ihnen verursachte Tonne CO2 im Jahr 2020 rund 12% mehr zahlten als die einkommensstärksten Haushalte. 

Warum? Weil große Teile des Konsums und der Aktivitäten noch gar keine CO2-Bepreisung erfahren - und zwar genau die Teile, die sich ärmere Menschen ohnehin nicht leisten können. Wie groß diese „Erfassungslücke“ ist, zeigen auch die absoluten Zahlen: während im ETS-System erfasste Emissionen im Jahr 2020 im Jahresverlauf etwa 24 EUR/Tonne kosteten, wurde im Durchschnitt für jede in Europa verursachte Tonne CO2 nur 14 EUR gezahlt. 

Es gibt also ein absolutes und drei relative Probleme. 

Das absolute: 14 EUR/Tonne CO2 sind weniger als 10% der realen Schadenskosten dieser Emissionen

Die relativen: die schwächeren Schultern verursachen viel weniger, zahlen aber sogar spezifisch mehr für CO2-Emissionen. Und von den Klimafolgeschäden werden sie dann auch härter getroffen, weil ihnen das Geld zur Anpassung fehlt – egal ob wir über teurere Schokolade reden, steigende Versicherungsprämien, Gesundheits- und Schadenskosten oder notwendige Nachrüstungen in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus.

Zu allem Überfluss hat die Bundesregierung jetzt auch noch die Frist gerissen, ihren Umsetzungsplan für die Auszahlungen aus dem europäischen Klima-Sozial-Fonds bei der EU-Komission einzureichen. Hoffen wir, dass das kurzfristig geheilt wird, denn es geht um immerhin 5,3 Milliarden Euro in 2026.

Nur wenn wir die Gerechtigkeitsfrage endlich ernst nehmen – bei der Energiewende, im Klimaschutz und anderswo – wird es gelingen, den Beharrungskräften und Populisten ihren Nährboden zu entziehen. Wenn die breite Mehrheit der Bevölkerung sieht, dass die stärkeren Schultern mehr tragen und sie selbst unter dem Strich sogar profitieren, wird Veränderung ein Selbstgänger. Anders herum kann jede größere Ambition an der Wirkmacht medialer Meinungsmaschinen zerschellen. Ein Blick auf die Diskussionen der letzten Jahre genügt.

P.S.: leider deckt die IWF-Auswertung nicht ganz Europa ab. Dass in Dänemark, dem Vorreiterland der Wärmewende, ärmere Haushalte spezifisch weniger für CO2-Emissionen zahlen, passt ins Bild.

P.P.S: gemäß zahlen der ETH Zürich verantworten die wohlhabendsten 10% der Menschheit über die Hälfte des Klimawandels.

und hier noch der Link zum IWF-Blog und der dahinterliegenden Studie: 

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