Ich, Petra, bin extra aus Salem angereist. Wir haben zusammen das Plakat unserer Initiative getragen.
Einige Reihen vor uns marschierte Agnieszka Brugger, die Grünen-Bundespolitikerin.
Es sind zudem noch andere grüne Kreisrät:innen und Gemeinderät:innen auf der Demo mitgelaufen, die dann aber im Laufe der Kundgebung gegangen sind.
Andere Grüne Kommunalpolitiker: innen waren auf der Demo in FN.
Wir
möchten euch gerne unsere Wahrnehmung der Demo nahebringen:
Wir engagieren uns
seit Jahren mit Herzblut für den Klimaschutz, sei es nun regional oder
übergeordnet. Wir vertreten ihn auch in den Gemeinderäten. Und ihr müsst nicht
denken, dass das riesigen Spaß macht, denn sonst würden das ja viele machen
wollen….
Das
läuft unter ehrenamtlicher Tätigkeit und verschlingt unsere Zeit. Dafür lassen
wir uns ständig blöd anmachen und kriegen von allen Seiten die dümmsten Sprüche
an den Kopf geworfen. Wir sind an allem schuld….
Kommt
euch das bekannt vor? Da geht es uns nicht anders als den Klima-Aktivisten,
auch wenn wir dafür nicht im Gefängnis landen.
Aber
wie lange muss man sich so wenig Wertschätzung für so viel Engagement eigentlich
freiwillig antun?
Wir
waren entsetzt als der Regionalplan in der jetzigen Form genehmigt wurde, auch
noch von einer Grün -geführten Landesregierung, obwohl wir so lange und mit so
viel Herzblut dagegen gekämpft haben.
Wir
sind der festen Überzeugung: Es ist ein riesiger Fehler der grün-schwarzen
Landesregierung und wird sich noch rächen.
Ein
kleines, aber wichtiges Detail hat vielleicht nicht jeder mitgekriegt, der nun
öffentlich kritisiert: genehmigt wurde der Regionalplan von einem CDU-Ministerium.
Die sind nämlich auch noch in der Regierung und reden ziemlich gewichtig mit.
Wir
sind auch entsetzt, dass der Klimaschutz/Flächenschutz in der Bundesrepublik
und im Land so verschleppt wird. Auch wenn sich Dank grüner Beteiligung in 2 Jahren
schon wesentlich mehr bewegt hat als in den letzten 20 Jahren zusammen. Wir Gemeinderätinnen
arbeiten ständig daran, dass in unseren Gemeinden etwas gegen die Klima-Krise
unternommen wird, wenn auch mit mäßigem Erfolg. Doch wer sitzt schon freiwillig
in eine superlangweilige Gemeinderatssitzung, um uns moralisch den Rücken zu
stärken? Die Widerstände sind groß und die Vertreter: innen der Grünen können
ohne demokratische Mehrheit und ohne Rückenstärkung keinen Kipppunkt zu ihren
Gunsten erzwingen.
Da
braucht es noch bedeutend mehr an Bürgerengagement und Aktivismus im
Hintergrund.
Und
wir sehen, dass die Grünen in allen Gremien weit von einer absoluten Mehrheit
entfernt sind.
In
der Bundestagswahl wurde die SPD, die den Klimaschutz nur so am Rande verfolgt,
als Kanzlerpartei gewählt. Und die FDP, die Klimaschutz so oft vorsätzlich
verhindert, wurde von vielen jungen Leuten gewählt - und bekam so eine Macht
geschenkt, die sie unserer Meinung nach jetzt aufs Massivste missbraucht. Mit
den letzten 20 Jahren möchte ich gar nicht anfangen.
Und
dann stehen wir grüne Gemeinderätinnen auf einer Klima- Demo, bei der das
Versagen von FDP und CDU und SPD schon gar nicht mehr thematisiert wird, es
wird als selbstverständlich hingenommen!
Aber
gegen die Grünen, da wird gewettert, was das Zeugs hält!
Und
ich kann euch eines prophezeien: Nächstes Mal werden noch viel mehr Leute die
FDP wählen und die CDU, weil ja die Grünen so scheiße sind. Das sagen ja
sogar die Klimaaktivisten auf ihren Demos.
Wir
laden euch hiermit herzlich ein, am demokratischen System aktiv mitzuwirken und
euch zur Kommunal-Wahl aufstellen zu lassen.
Im Gemeinderat und Kreisrat werden grundlegende Entscheidungen für oder
gegen den Klimaschutz getroffen. Freilich lauter kleine Mini-Schritte in die
richtige Richtung, die immer wieder neu erkämpft werden müssen….Da braucht es
Durchhaltevermögen.
Lest
mal die Pressemitteilung der Grünen/ÖDP im Regionalverband bzw. die
Richtigstellung auf den Südkurier-Artikel. Hört sich das nach Menschen an,
denen alles egal ist?
Petra
+ Hermine aus der Initiative Zukunftsfähiger Regionalplan, am 20.9.23
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