NDR hier Stand: 28.06.2023 von Anina Pommerenke und Merle von Kuczkowski
Die Stadt Kiel ist Deutschlands erste zertifizierte "Zero Waste"-City. "Zero Waste" bedeutet: null Müll. In Deutschland ist diese Bewegung noch Neuland - europaweit machen schon viele Gemeinden und Städte mit. Als Vorreiter gilt Roubaix in Frankreich.
Kiel hat ehrgeizige Ziele: Bis 2035 soll die Gesamtabfallmenge pro Einwohner und Jahr um durchschnittlich 15 Prozent sinken. Die Restmüllmenge soll im gleichen Zeitraum sogar halbiert werden. Durch weniger Verpackungsproduktion und -entsorgung will die schleswig-holsteinische Stadt so die Treibhausgas-Emissionen verringern und Ressourcen schonen.
Kiel ist die erste offizielle "Zero Waste"-City in Deutschland
"Wir machen jede Menge Aktionen, um am Ende noch höchstens 50 Kilogramm Restabfall pro Person und Jahr zu haben. Das ist ein langer Weg, aber ein ganz wichtiger Schlüssel, um besser mit den Ressourcen umzugehen", sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) NDR Info.
So will Kiel Müll reduzieren
Die Aktionen reichen von Aufklärung in Kitas und Schulen über plastikfreies Einkaufen bis zu einer Neuregelung des Abfallgebührensystems, um finanzielle Anreize zu schaffen. "Wir können die Gesellschaft so organisieren, dass fast kein Restabfall anfällt", meint Kämpfer. "Die Techniken und Methoden sind alle da - Abfall zu trennen, ihn nicht zu deponieren, ihn am besten gar nicht entstehen zu lassen. Unsere Ignoranz und unsere Bequemlichkeit stehen dagegen." Deshalb müsse man es den Leuten so einfach wie möglich machen, Müll zu vermeiden. Auf der Kieler Woche habe es dieses Jahr deshalb zum Beispiel Mehrwegbecher an den Getränkeständen sowie öffentliche Trinkwasserspender gegeben.
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