Mittwoch, 3. März 2021

Schwäbische: „Ein Flächenfraß, der die Klimaziele des Regionalverbands krachend reißt“

Baienfurter G+U-Fraktionschef Uwe Hertrampf kritisiert den Entwurf des Regionalplans und findet keine Mehrheiten

Auszüge aus dem Artikel: hier der ganze Artikel für Abonennten

Der Entwurf des Regionalplans sieht ein rund 70 Hektar großes interkommunales Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe am Standort Niederbiegen/Schachen vor. Ein Superlativ, denn nirgendwo sonst im ganzen Gebiet des Regionalverbands, der drei Landkreise umfasst, ist ein größeres Gewerbegebiet geplant. Ein Riesenverbrauch an Flächen. Im Fall Baienfurt kommen noch Flächen für neue Baugebiete hinzu, insgesamt ein Flächenfraß, der die Klimaziele der Region krachend reiße, fand Uwe Hertrampf, Sprecher der Fraktion der Grünen und Alternativen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Es begann in dieser Sitzung alles ganz harmonisch. Nach der umfangreichen Debatte zum Kiesabbau im Altdorfer Wald samt Gutachten der Experten und dem einstimmigen Nein zu den Aussagen des Regionalverbands (wir berichteten), ging es um kommunale, künftige Gewerbe- und Baugebiete vor Ort. ........

Es schien also, als ob alle diese „Projekte“ im Gemeinderat konsensfähig wären. Doch dann meldete sich Uwe Hertrampf zu Wort. „Ich finde, ein Weniger täte uns gut und würde unsere Haltung zum Regionalplan konsequenter und glaubwürdiger erscheinen lassen“, sagte er unter Hinweis auf das Nein des Baienfurter Gemeinderats zum Kiesabbau, zu Klimaschutz und Flächenverbrauch .....

Es gehe, befand Hertrampf, bei der Ausweisung von Baugebieten um eine Begrenzung des Flächenfraßes im kommunalen Handeln, nicht nur um Lippenbekenntnis. ..

Gehe man davon aus, dass Baienfurt laut Statistischem Landesamt bis 2035 nur um etwa 260 Einwohner wachse, bedarf es nach Ansicht Hertrampfs mehrerer Baugebiete nicht. ...Knapp zehn Hektar Wohnbebauung müssten für Baienfurt reichen, findet er.

In der Abstimmungsrunde fanden Hertrampfs Forderungen keine Mehrheit, ja selbst einzelne Mitglieder seiner eigenen Fraktion votierten dagegen. 

Ein Beobachter nach der Sitzung: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land, selbst wenn er recht hat.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen