Ein Aktionsbündnis und die Analyse von Wissenschaftlern sagen: 2700 Hektar Landschaftsverbrauch bis 2035 sind zu viel in der Region Bodensee-Oberschwaben, wenn man den Klimawandel ernst nimmt. Und fraglich, weil keine 65 000 Menschen zuziehen werden. Doch selbst Kommunen laufen Sturm gegen den Regionalplan.
Ein toller Artikel!
Auszüge aus dem Artikel im Südkurier: hier geht`s zum ganzen Artikel für Abonennten
Der Protest ist gewaltig und setzt den Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
mächtig unter Druck. Der Gegenwind gegen den neuen Regionalplan für die drei
Landkreise nördlich des Bodenseeufers hat sich zum Sturm entwickelt – und das
auf den letzten Metern.
Ende Juni sollen die 56 Vertreter des Regionalverbands
nach zwei Jahren Diskussion darüber beschließen, wo in der Raumschaft Flächen
für Wohnbau und Gewerbe, für Verkehrswege oder Rohstoffabbau rechtsverbindlich
entwickelt werden dürfen.
Knapp 2700 Einwendungen gegen zweiten Regionalplan-Entwurf
Ob der Widerstand dazu taugt, diesen Fahrplan noch zu kippen, bleibt
abzuwarten. Denn das gegnerische Lager ist groß geworden und lässt sich jetzt
an Zahlen festmachen. 2540 private Einwendungen sind bis zum Ende der Frist
eingegangen, sagt Verbandsdirektor Wilfried Franke auf Anfrage. Bis auf 135
liegen jedoch alle auf Formblättern vor und wenden sich überwiegend gegen den
umstrittenen Kiesabbau im Altdorfer Wald, so Franke. Das heißt: Über 2000
Einwendungen könnten im Paket bearbeitet werden. Dazu kommen 120 Stellungnahmen
von Gemeinden und anderer öffentlicher Träger. Darunter seien auch „etliche
Anwaltsschreiben“. ....
„Die angestrebte Entwicklung der Region ist nicht mit den deutschen
Klimaschutzzielen in Einklang zu bringen.“ MANFRED WALSER VON „SCIENTIST FOR FUTURE“ RAVENSBURG
...
... „Damit zeigen die politischen Verantwortlichen in der Region den unbedingten
Willen zum Wachstum“, steht in dem Papier der Wissenschaftler. Denn auf dieser
Basis werde ein Flächenbedarf allein für Wohnen von zirka 1200 Hektar
unterstellt. „Und da sind die weißen Flecken um fast jede Gemeinde noch nicht
eingerechnet, die durch nichts definiert sind“, erklärt Sebastian Mühlbach.
Nach dem Motto: Wo man nicht gegen den Regionalplan verstößt, kann man auch
bauen. Aber gerade dieses „weiter so“ beim Flächenverbrauch gehe nicht. „Da ist
kein Wille zur Beschränkung da. Klimaschutz geht nicht ohne Verzicht“, so
Mühlbach. Mit Versiegelung von Fläche und Neubauten „zementiert man
Entwicklung“, meint er. ....
Hälfte der 56 Vertreter im Regionalverband sind Amtsträger
Fakt ist, dass der Regionalverband auch von Seiten der Kommunen unter Druck
steht, obwohl er kommunal getragen ist. Von 56 Verbandsvertretern sind fast die
Hälfte hohe Amtsträger: zwei Landräte, vier Oberbürgermeister und 20
Bürgermeister.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen