Wolfgang Ertel vom 11. Februar 2021
Es folgt eine Berechnung des CO2-Ausstoßes von Kies-LKWs die von Vogt-Grund nach Vorarlberg oder in die Schweiz fahren. Am 10.2. reichte ich bei der Schwäbischen Zeitung folgenden
Leserbrief zum Artikel "Diskussion zum Kiesexport mit Bregenzer Landesrat" ein:
Zusätzlich zur Verkehrsbelastung, Lärmbelästigung, Straßenabnutzung und Zerstörung der Biodiversität im Abbaugebiet werden beim Transport von 660.000 Tonnen Kies von Vogt Grund bis nach Bregenz (ich rechne hier nur die Strecke bis zur Grenze) von den LKWs über 2000 Tonnen CO2 pro Jahr ausgestoßen. Und diese Emissionen sind völlig unnötig, denn in Vorarlberg und der Schweiz gibt es genug Kies, das dann um etwa diese Strecke weniger transportiert werden müsste.
Wie kann man in einer Zeit, wo wir alle einen klimaschonenden Regionalplan wollen
und die Stadt Ravensburg einen Klimakonsens beschlossen hat, noch solch unsinnige
Schwerlastfahrten zulassen. Und man bedenke dabei, dass wir, um klimaneutral
zu werden, unseren CO2-Ausstoß um den Faktor 5 reduzieren müssen!
und die Stadt Ravensburg einen Klimakonsens beschlossen hat, noch solch unsinnige
Schwerlastfahrten zulassen. Und man bedenke dabei, dass wir, um klimaneutral
zu werden, unseren CO2-Ausstoß um den Faktor 5 reduzieren müssen!
Ergänzungen von Alexander Knor
1. Berechnungen zur Anzahl der Fahrten
Diese Zahlen oben von (Hr. Ertel) basieren auf dem Jahr 2017/18 der GEOMAEHR-Studie für die Vorarlberger Landesregierung.
Für das Jahr 2020 sagt diese Studie einen verringerten Eigenabbau in Österreich von knapp 400.000 t voraus, welcher nur durch Exporte aus Deutschland gedeckt werden kann. Somit erhöhen sich die Zahlen.
Rund 1 Million Tonnen bei 25t pro LKW ergeben 40.000 Fahrten + 40.000 Leerfahrten zurück
Somit insgesamt 80.000 Fahrten.
Bei rund 10 Monaten an Aktivitäten in den Kiesgruben ergibt dies 8.000 Fahrten im Monat und bei 20 Arbeitstagen etwa 400 Fahrten von Kieslastern pro Tag durch Oberschwaben, hauptsächlich den Kreis Ravensburg. Bei einem Arbeitstag von 8 Stunden sind jede Stunde 50 Kieslaster in Bezug zum Kiesexport Vorarlberg in unserer Region unterwegs. Von links nach rechts oder von rechts nach links.
Noch nicht eingerechnet die Zahlen für die Schweiz. Hier kann man von rund 400.000 t ausgehen. (Rund 300.000 t mittels Durchfahrt durch Vorarlberg und rund 100.000 mittels Fähre. Bei beiden Wegen sind LKW`s im Einsatz.)
Zusätzlich für den Export in die Schweiz
- rund 16.000 Fahrten plus Leerfahrten ergibt 32.000 Fahrten.
Umgerechnet auf den Tag sind dies 160 und somit pro Stunde 20.
Zusammen sind in 2020 rund 116.000 LKW-Fahrten wegen Kiesexport für Österreich und die Schweiz in unserer Region, hauptsächlich im Kreis Ravensburg, teilweise im Bodenseekreis, unterwegs.
Dies ergibt sich aus dem 90 km Radius der im Kiesreport aufgeführt ist. Bis zu dieser Entfernung "rentiert" sich der Kiesexport für Österreich und der Schweiz. Dann noch die Aussage der Handelskammer von Vorarlberg. Dies zusammen ergibt dann, dass knapp 90% der Exporte für Österreich und die Schweiz aus dem Kreis RV kommen.
In der Stunde somit 70 LKW Fahrten entweder aus Österreich oder der Schweiz nach Deutschland oder zurück. Monat für Monat, Tag für Tag. Außer im Dezember und Januar. Da wird in der Regel nicht gefahren weil die Kiesgruben geschlossen sind.
2. Update zum Verbrauch an Dieselkraftstoff
Herr Franke vom RVBO, behauptet bis zum heutigen Tage öffentlich „es gäbe keine offiziellen Exportzahlen und auch andere sind ihm nicht bekannt“ und dies obwohl die Regierungen von Vorarlberg und Baden-Württemberg mit diesen Zahlen der Vorarlberger Landesregierung arbeiten.
Da laut Herrn Ertel ein 40t-LKW bei einer Leerfahrt rund 22l Diesel, und gut gefüllt etwa 36l Diesel benötigt, kann folgende Rechnung aufgemacht werden.Laut Studie von GEOMEHR „rentieren“ sich Fahrten bezüglich Kiesexport bis zu
einer Entfernung von 90 km einfacher Strecke. Legen wir nun als Hauptziel die
Kiesgruben im Kreis Ravensburg fest, dies laut Aussage der Handelskammer
Vorarlberg, so ergibt sich unter Berücksichtigung der Hauptorte Bregenz,
Dornbirn und Villach, sowie der Orte in der Schweiz eine durchschnittliche
Streckenentfernung von 70 km einfacher Strecke.
Legen wir den Verbrauch von Herrn
Ertel zu Grunde so ergeben sich:
70 km Leerfahrt = 15,4 l und 70 km Rückfahrt voll = 25,2 l Diesel. Somit zusammen rund 40 l Diesel.
Für das Jahr 2017/18 wurden 660.000 t Kies nach Vorarlberg exportiert. Bei einer Nutzkapazität von 25t ergeben dies 26400 Fahrten. Diese Fahrten bei 40 l Diesel ergeben wiederum 1,05 Millionen Liter Diesel.
Zusätzlich werden rund 350.000 t Kies durch Österreich hindurch in die Schweiz exportiert. Dies sind rund 14000 Fahrten was wiederum etwa 560.000 Liter Diesel entspricht.
Somit haben wir basierend auf den Zahlen des GEOMEHR-Berichts einen Dieselverbrauch von rund 1,56 Millionen Litern. Nicht berücksichtigt sind hierbei noch die Fahrten der LKW``s zur Befüllung der Fähren in die Schweiz.
Wie der GEOMEHR-Bericht weiter auflistet nimmt der Eigenabbau im Lande Vorarlberg geradezu dramatisch ab. Wenn wir nun den Abbauverlust für das zurückliegende Jahr 2020 betrachten, dann wurden rund 400.000 t weniger abgebaut, welche laut Bericht nur durch einen erhöhten Export auszugleichen sind.
Diese Zahlen wurden in mehrerer Interviews auch vom Landeshauptmann von Vorarlberg bestätigt.
Den größten Verlust an Abbaubetrieben hat dabei das Walgau zu verzeichnen. Dies wiederum entspricht der größten Entfernung zu den Kiesgruben im Kreis Ravensburg. Somit müßte eigentlich die durchschnittliche Entfernung von 70km nach oben angepasst werden, was wir hier aber nicht berücksichtigen. Diese 400.000 t ergeben wiederum 16000 zusätzliche Fahrten was wiederum 640.000 l Diesel entspricht.
Somit ergeben sich bei der Berechnung für 2020 ziemlich genau 2 250 000 Liter an Dieselkraftstoff welche für den Kiesexport aus Oberschwaben nach Vorarlberg und in die Schweiz verbraucht werden.
Wenn wir diese Rechnung auch noch für das Jahr 2023 ansetzen, dann werden laut GEOMEHR noch einmal 750.000 t weniger in Österreich selbst abgebaut. Dies sind noch einmal 30.000 Fahrten mehr bzw. 1,2 Millionen Liter Diesel.
Somit ergibt sich eine unvorstellbare Gesamtsumme von knapp 3.500.000 Liter an Dieselkraftstoff für den Export. Ohne Berücksichtigung von vermutlichen Steigerungsraten an Verbrauch aus der Schweiz seit 2018, der Belieferung der Fähren und des verminderten Exports von Österreich in die Schweiz.
Diese Zahlen sprechen für sich, was für ein Wahnsinn bezüglich Kiesexport im Dreiländereck betrieben wird.
70 km Leerfahrt = 15,4 l und 70 km Rückfahrt voll = 25,2 l Diesel. Somit zusammen rund 40 l Diesel.
Für das Jahr 2017/18 wurden 660.000 t Kies nach Vorarlberg exportiert. Bei einer Nutzkapazität von 25t ergeben dies 26400 Fahrten. Diese Fahrten bei 40 l Diesel ergeben wiederum 1,05 Millionen Liter Diesel.
Zusätzlich werden rund 350.000 t Kies durch Österreich hindurch in die Schweiz exportiert. Dies sind rund 14000 Fahrten was wiederum etwa 560.000 Liter Diesel entspricht.
Somit haben wir basierend auf den Zahlen des GEOMEHR-Berichts einen Dieselverbrauch von rund 1,56 Millionen Litern. Nicht berücksichtigt sind hierbei noch die Fahrten der LKW``s zur Befüllung der Fähren in die Schweiz.
Wie der GEOMEHR-Bericht weiter auflistet nimmt der Eigenabbau im Lande Vorarlberg geradezu dramatisch ab. Wenn wir nun den Abbauverlust für das zurückliegende Jahr 2020 betrachten, dann wurden rund 400.000 t weniger abgebaut, welche laut Bericht nur durch einen erhöhten Export auszugleichen sind.
Diese Zahlen wurden in mehrerer Interviews auch vom Landeshauptmann von Vorarlberg bestätigt.
Den größten Verlust an Abbaubetrieben hat dabei das Walgau zu verzeichnen. Dies wiederum entspricht der größten Entfernung zu den Kiesgruben im Kreis Ravensburg. Somit müßte eigentlich die durchschnittliche Entfernung von 70km nach oben angepasst werden, was wir hier aber nicht berücksichtigen. Diese 400.000 t ergeben wiederum 16000 zusätzliche Fahrten was wiederum 640.000 l Diesel entspricht.
Somit ergeben sich bei der Berechnung für 2020 ziemlich genau 2 250 000 Liter an Dieselkraftstoff welche für den Kiesexport aus Oberschwaben nach Vorarlberg und in die Schweiz verbraucht werden.
Wenn wir diese Rechnung auch noch für das Jahr 2023 ansetzen, dann werden laut GEOMEHR noch einmal 750.000 t weniger in Österreich selbst abgebaut. Dies sind noch einmal 30.000 Fahrten mehr bzw. 1,2 Millionen Liter Diesel.
Somit ergibt sich eine unvorstellbare Gesamtsumme von knapp 3.500.000 Liter an Dieselkraftstoff für den Export. Ohne Berücksichtigung von vermutlichen Steigerungsraten an Verbrauch aus der Schweiz seit 2018, der Belieferung der Fähren und des verminderten Exports von Österreich in die Schweiz.
Diese Zahlen sprechen für sich, was für ein Wahnsinn bezüglich Kiesexport im Dreiländereck betrieben wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen