Es ist bezeichnend, was gerade im Ländle abgeht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen kriegt man aus jeder Kommune dasselbe, immer gleichbleibende, Bild gespiegelt.
Die Bürgermeister stellen sich hinter die Regionalplanung.
Kein Wunder, viele von
Ihnen haben ja ganz direkt daran mitgewirkt, indem sie seit Jahren ihre
Wünsche durchgaben, üblicherweise ohne Absprache mit dem Gemeinderat.
Ebenso wie so gewichtige Institutionen
wie die Landräte, das IHK , die Kiesversorger….
Soviel nur zu Herrn Frankes steter Beteuerung: "Der Regionalplan ist kein Wunschkonzert!" - fragt sich halt: von wem genau spricht er gerade?
Die
Vorbereitung lief schließlich schon seit vielen Jahren ganz eingeschliffen und
ohne größere Probleme: die
Öffentlichkeit hatte dieses Gremium gar nie richtig zur Kenntnis genommen, die Vertreter in der
Verbandsversammlung werden ja nicht einmal direkt gewählt.
Die
Regionalversammlung hatte vermutlich auch kein Interesse daran, dass sich dies
ändern sollte. Denn nicht einmal die Presse hatte die Bedeutung dieses Gremiums
richtig erfasst, sonst hätte sie sicherlich mehr darüber berichtet! Es ist ja
auch einfacher im unbeobachteten Hinterzimmer solch heiklen Dinge zu
diskutieren, als vor den Augen der Öffentlichkeit.
Irgendwann
muss der Plan aber halt doch mal durch die Gemeinderäte abgesegnet
werden. Und spätestens da bedienen sich viele Bürgermeister mit einem Griff in ihre
(unendlich scheinende) Trickkiste:
Der Punkt wird einfach erst zum letztmöglichen Zeitpunkt auf die Tagesordnung
gesetzt, ein super-bewährtes Erfolgsrezept.
Keine Zeit zur Diskussion - schnell abstimmen - fertig ist der Regionalplan!
Denn
dass die ehrenamtlichen Gemeinderäte Zeit und Energie dafür aufbringen können,
tausende von Seiten zu lesen und auch
noch auf die Schnelle zu verstehen….., dieses Risiko ist getrost
vernachlässigbar.
Sollte
dennoch ein Gemeinderat frühzeitig auf die Idee kommen, naiv nach
Informationen nachzufragen - dann muss nur eine Diskussion verhindert
werden. Konkret geschehen z.B. in Salem, wo der Wunsch nach Information des
Gemeinderates vom äußerst- rührig- Wünsche-sendenden Bürgermeister, langjährigem Mitglied des Regionalverbandes, mit dem
Satz abgewürgt wurde "Wissen Sie, das ist nicht meine Sache, da müssen wir
Herrn Franke einladen. "
Was er dann tatsächlich auch tat - 2 Jahre
später, zum oben erwähnten letztmöglichen Sitzungstermin.
In
der entscheidenden Gemeinderatssitzung dann: die meisten Gemeinderäte verschanzen sich
hinter der kurzen und nur mit ausgewählten Informationen gefüllten Sitzungsvorlage. Sie stehen eisern hinter "ihrem"
Bürgermeister, der ja sicher nur das "Beste" für ihre Gemeinde will.
Ebenso wie Herr Franke , der jedes Mal
zur Hilfe gerufen wird.
Denkt
doch an die jungen Familien! Und eure Kinder erst - die brauchen Arbeitsplätze direkt im Ort! Es gibt keine Alternative dazu, es ziehen einfach so viele Leute hierher - was sollen wir denn sonst tun als zu bauen?
Auch
die Beschwichtigungs-Aussagen sind immer dieselben.
Hier aus der Berichterstattung Weingarten: "Außerdem habe Weingarten es
selbst in der Hand, was und wo in Zukunft gebaut werde, sagte Oberbürgermeister
Markus Ewald. Er unterstütze den Regionalplan. Nicht jede Fläche, die im
Stadtentwicklungsplan als mögliches Baugebiet ausgewiesen sei, könne oder müsse
bebaut werden. "
Ja ja, lasst
uns doch einfach nur machen, es wird schon nicht so schlimm werden! Ihr
Gemeinderäte braucht euch doch um solch komplizierten Dinge keinen Kopf machen,
wir machen das doch gerne für euch!
Welch eine
Versuchung!
Und dann
gibt es halt - unberührt von der Trickkiste - auch noch diejenigen, die schon
gerne wissen würden, was da eigentlich geplant ist. Die sich Gedanken darüber
machen, was die Zukunft so bringen mag. Ist ja auch nicht ganz so schwer zu verstehen in
Zeiten, in denen das Wort Klimawandel oft genug thematisiert wird, von
Schülern bis hin zu Wissenschaftlern.
Und siehe
da, Herr Franke empört sich: Wo waren die in den letzten Jahren
eigentlich? Warum haben die nicht von Anfang an konstruktiv mitgearbeitet?
Klar, es gab zur 1. Anhörung über 3000 Einwendungen - aber wie hatte Hr. Franke das damals öffentlich pauschalisiert (sinngemäß):
Wissen Sie, das ist vollkommen normal bei so einer Planung, und das Meiste
davon, etwa 95- 99%, ist sowieso hinfällig,
wir haben das schon mit dem Wirtschaftsministerium besprochen……
Klar doch
Herr Franke, konstruktive Mitarbeit war stets willkommen!
Aus viel zu langer Erfahrung
Petra Karg
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