Mittwoch, 22. Mai 2024

Dieses Land lässt nur E-Autos auf seine Straßen

"Deutschland kann die Welt doch nicht alleine retten" - es sieht so aus als würde dieses kleine Land unsere Klimasaboteure bloßstellen. Während bei uns noch die Verhinderer erfolgreich am Werk sind, ist man im fernen Afrika schon wesentlich weiter - und das bereits an einer Stelle, die bei uns völlig unvorstellbar scheint. Da werden die deutschen Autobauer ihre Verbrenner sicher nicht mehr los.

Perspective daily  hier  von  Lisa Mika  19. Mai 2024 

Äthiopien sagt Luftverschmutzung den Kampf an und verhängt einen wichtigen Stopp für Autos mit Verbrennungsmotor.

Es ist eine weltweite Premiere: Der äthiopische Verkehrsminister Alemu Sime verkündete Ende Januar, dass ab sofort keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr nach Äthiopien importiert werden dürfen. Statt Benzin oder Diesel kommen ab jetzt nur noch Elektroantriebe auf die Straßen. Bereits zugelassene Motorräder müssen die Besitzer:innen sogar umrüsten. Zusätzlich soll das Netz an Ladestationen schnell ausgebaut werden.

Der Import fossiler Kraftstoffe ist für Äthiopien teuer. Erneuerbaren Strom hingegen, gerade aus Solar- und Wasserkraftwerken, produziert das Land selbst. Der Strom für die E-Autos ist deshalb günstig in dem Land.

Bisher besitzt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung in Äthiopien ein Kraftfahrzeug. Das Ziel sei deshalb, die Menschen bei ihrem ersten Autokauf direkt an E-Autos zu gewöhnen. Das scheint zu funktionieren: Das ursprüngliche Ziel des Verkehrsministeriums war es, bis zum Jahr 2030 148.000 E-Autos und 48.000 E-Busse auf die Straßen Äthiopiens zu bringen. Das Ministerium erhöhte das Ziel für die E-Autos nun auf eine halbe Million, da nach eigenen Angaben bereits jetzt 100.000 E-Autos neu zugelassen wurden. Viele dieser E-Autos sind die ersten eigenen Fahrzeuge der Käufer:innen.

"Perspective Daily" will Lösungen bieten  hier  von Lisa Wolff

Wer bei dem Wort "Start-up" an ein hippes Großstadt-Loft mit Möbeln aus Holzpaletten denkt, ist bei "Perspective Daily" an der falschen Adresse. Seit neun Monaten arbeiten die 25 festen und freien Mitarbeiter des Online-Magazins am Stadtrand von Münster in einem schmucklosen Gebäude im Industriegebiet. Kahle Wände, funktionelle Schreibtische, blauer Linoleum-Fußboden. Teure Kaffeemaschine? Fehlanzeige. Die braucht hier keiner. Geld und Motivation sollen komplett in Inhalte fließen und nicht in schicke Büromöbel und Schnickschnack, sagen sie. Für die Mitarbeiter ist "Perspective Daily" nicht einfach nur ein Online-Medium. Für sie ist "Perspective Daily" eine Vision. Eine Vision von einem anderen Journalismus: einem Journalismus, der Perspektiven aufzeigt.

Neben den ökonomischen Gründen spielen auch die Klimaziele eine Rolle. Schon heute ist das Land vom Klimawandel betroffen: Dürren haben etwa laut einem Bericht der Weltbank in den letzten Jahren in Äthiopien zugenommen.

In einem Strategiepapier setzte die Regierung 2011 (!) Standards für ein grünes Wirtschaften.
Daraus leitete das Verkehrsministerium Empfehlungen für eine kohlenstoffarme Gestaltung der Mobilität ab. Als besonders wichtig hob es dort den Fuß- und Fahrradverkehr, die Einführung eines elektrischen öffentlichen Nahverkehrs in Städten sowie strikte Standards für Treibstoffe oder importierte Fahrzeuge hervor.

Addis Abeba realisiert das zum Teil gerade: 2 elektrische Stadtbahnlinien durchkreuzen die Hauptstadt Äthiopiens. Die ersten Elektrobusse im öffentlichen Nahverkehr führte die Stadt zudem im März ein.

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