Donnerstag, 9. Mai 2024

Die Verursacher des Klimawandels: Klimagerechtigkeit ist letztendlich eine Wohlstands- und Machtfrage

Es lohnt sich unbedingt das Youtube Video anzusehen. 

2 erschreckende Erkenntnisse daraus:
Die bestehende Macht der Superreichen bremst Politische Maßnahmen aus
Ökonomische Ungleichheit ist Triebkraft von Klimawandel

Genau deshalb sind Klimaklagen so wichtig, man denke nur an die Klage gegen Shell, deren Ergebnis in der 2. Jahreshälfte verkündet werden wird. Und ebenso viele andere Klagen in der Zeitschleife.

Und dann noch zum Abschluß ein Artikel , der sich mit den reichen Adligen in Dtl. beschäftigt, von denen einige zu den Superreichen gehören.
z.B. Gloria von Thurn und Taxis macht immer wieder  als rechtsextreme Unterstützerin von sich Reden. Der Staat unterstützt somit auch heute noch die Kräfte finanziell, die mit aller Kraft gegen ihn arbeiten.


hier Deutschlandfunk  03. Mai 2024 /Ein Vortrag des Klimaforschers Tilman Santarius.

Wer ist Schuld am Klimawandel? Wenn man sich die CO2-Emissionen der verschiedenen Einkommensgruppen anschaut, wird klar: Klimawandel ist ein Reichtumsproblem. 

Der Klimawandel ist weder ein Problem der aufstrebenden Mittelklassen im globalen Süden noch der Gesamtbevölkerung großer Emittenten-Länder wie China, USA oder der EU, sondern der Klimawandel ist vor allem ein Problem des Reichtums. Das sagt der Klimaforscher Tilman Santarius. Er ist Professor für sozial-ökologische Transformation an der Technischen Universität Berlin.



"Klimawandel ist in erster Linie ein Reichtumsproblem."
Tilmann Santarius, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler

Die ärmere Hälfte der Welt – vier Milliarden Menschen – emittieren durchschnittlich 1,4 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person und Jahr, sagt Tilman Santarius. Bei den sogenannten Superreichen, den Top 0,01 Prozent, seien es 2300 Tonnen. Wie sich die Pro-Kopf-Emissionen von Superreichen überhaupt berechnen lassen, das erklärt der Klimaforscher im Vortrag.

Ungleichheit heizt den Klimawandel an

In seinem Vortrag beschreibt Tilman Santarius, wie ökonomische Ungleichheit die CO2-Emissionen in die Höhe treibt. Das liege einerseits daran, dass Ungleichheit die Richtung und Diffusion von Investitionen beeinflusse, zum Beispiel, weil immer größer neu gebaut werde. Außerdem erodieren Ungleichheiten den gesellschaftlichen Zusammenhalt und dadurch sinkt die Kooperationsbereitschaft, erklärt Tilman Santarius. Das könne man in der polarisierten und aufgeheizten Debatte sehen.


"Vielleicht ist Wohlstandsreduktion der effektivste Weg zum Klimaschutz."
Tilmann Santarius, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler


Wir brauchen eine Klimasozialpolitik, bei der die Verursachenden und diejenigen, die mehr beitragen können, auch den größten Anteil übernehmen, sagt Tilman Santarius. Eine Idee sei eine 1,5-prozentige Vermögenssteuer für die Superreichen, die dafür genutzt werde, das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.


"Weil reichere Menschen mehr Verantwortung tragen
und über größere finanzielle Kapazitäten verfügen,
sollten sie auch einen vergleichsweise größeren Teil der Kosten von Klimaschutz und Klimaanpassung tragen."
Tilmann Santarius, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler


Tilman Santarius ist Professor für sozial-ökologische Transformation an der Technischen Universität Berlin. Den Vortrag "Klimawandel, Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit" hat er am 15. Januar 2024 im Rahmen der "TU Berlin for Future - Ringvorlesung zum Klimaschutz" gehalten. 



Die Präsentation zum Vortrag findet ihr hier auf Youtube.

Richtig ist c














hier  WAZ   Geschichte von Rebecca Baden  8.5.24

Deutsche Adelige und lukrative Millionendeals mit dem Staat

Thurn und Taxis, von Sayn-Wittgenstein, oder von Faber-Castell: Von den schätzungsweise 60.000 bis 80.000 Nachfahren historischer Adeliger in Deutschland sind heute nicht mehr alle superreich. Ganz so wie normale Bürger und Bürgerinnen leben sie aber auch nicht. Denn die Adelsprivilegien von damals sind heute immer noch wichtige Wirtschaftsprivilegien. Viele Adelsfamilien profitieren noch heute von speziellen Deals mit dem Staat – und verdienen damit teils sogar Millionen.

Denn manche Adelsnachkommen sind bis heute alles andere als Normalos: Gloria von Thurn und Taxis etwa umging Medienberichten zufolge einst eine 22 Millionen schwere Erbschaftssteuer auf den Nachlass ihres Mannes, indem sie dem Freistaat Bayern 2200 Erbstücke der Familie überließ. Ein Schachzug, der dazu beitrug, dass die Familie – wie andere Adelsnachfahren – auch heute über ein riesiges Vermögen verfügt.

Abschaffung der Monarchie: Adelige blieben trotzdem reich
Und der Geldbeutel der Adeligen wächst weiterhin. Um das zu verstehen, muss man einen Blick in die Vergangenheit werfen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Monarchie in der Weimarer Republik abgeschafft. Die Adeligen verloren dadurch viele Privilegien, das Familienvermögen blieb ihnen jedoch. Da der Staat pleite war, ließen viele Adelsfamilien Teile Ihrer Immobilien und Wertgegenstände ins staatliche Vermögen einfließen. Als Ausgleich garantierte ihnen der Staat eine langfristige finanzielle Versorgung.

Da die Adeligen bis auf Ausnahmen nicht enteignet wurden, arbeiteten ihre Nachkommen weiter mit dem vererbten Familienvermögen. Gloria von Thurn und Taxis etwa verwaltet den Nachlass ihres Hauses, beschäftigt nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeitende und kümmert sich um die Schlösser, die Forstgrundstücke und die zahlreichen Immobilien der Familie. Das einstige Adelsgeschlecht verwandelte sich in ein höchst lukratives Familienunternehmen mit unterschiedlichen Einkommensquellen.

In einem anderen Fall bezieht eine Adelsfamilie sogar jährliche Zahlungen: Vor dem Ende der Monarchie waren der Besitz des Staates Bayern und der Besitz der Wittelsbacher eine Einheit. Als die Monarchie abgeschafft wurde, sorgte das für Probleme: Wem gehören ab sofort welche Besitztümer, wie ist mit dem Vermögen umzugehen?

Die Familie Wittelsbach erhält jedes Jahr alle Gewinne aus dem Ausgleichsfonds, die sich etwa aus den Eintrittsgeldern der verschiedenen Museen zusammensetzen. Auf bavarikon.de, einem Online-Portal des Freistaats Bayern, heißt es: „Die Erlöse dienen dem Unterhalt der Angehörigen der früheren königlichen Familie, die nach dem Königlichen Familienstatut von 1819 Anspruch auf Versorgung hätten.“

Ausgezahltes Geld schätzungsweise im zweistelligen Millionenbereich
Wie viele Nachfahren sich die Gelder teilen, will die Geschäftsführung des Fonds nicht verraten. Allerdings: Der „Tagesschau“ zufolge waren es allein im Geschäftsjahr 2021 satte 15 Millionen Euro, die die verschiedenen Linien der Familie erhielten.

Das entsprechende Gesetz sichert den Wittelsbachern Ausschüttungen zu, bis das „letzte Mitglied des vormaligen Königshauses“ gestorben ist. Viele sehen das Gesetz als nicht mehr zeitgemäß, darunter Katharina Schulze und Ludwig Hartmann von den Grünen. Doch ein Ende dürfte erstmal nicht in Sicht sein.

So soll ein Paragraf garantieren, dass alle Vermögenswerte an die Wittelsbacher gehen, falls das Gesetz ohne Zustimmung der Familie aufgelöst wird. Die Wittelsbacher genießen also weiterhin jährliche Ausschüttungen, ein Wohnrecht auf bayerischen Schlössern sowie Jagd- und Fischereirechte. Einen kleinen Trost für den gemeinen deutschen Bürger gibt es allerdings: Steuergelder fließen seit dem Ende der Monarchie nicht mehr in Richtung der Adligen.

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