Donnerstag, 7. Juli 2022

Vertagter Prozess und Mahnwache davor am 7.7.22

 

Viel Zuspruch bei Mahnwache...

Niemensch versteht, dass Lebensmittel im Müll landen


Am 07.07.2022 fand ab 11 Uhr im Amtsgericht Ravensburg der erste Prozess gegen Essenretter*innen in Ravensburg statt. Ihnen wurde vorgeworfen, Lebensmittel aus den Mülltonnen von Supermärkten genommen zu haben, was aktuell den Straftatbestand des Diebstahls, Paragraph 242 StGB, erfüllt. 

 

Die Angeklagten Charlie Kiehne (20) und Samuel Bosch (19) haben sich bei diesem Prozess selbst verteidigt.
Das Gericht unterbreitete den Vorschlag, man können das Verfahren einstellen.
Doch die Staatsanwaltschaft und die Aktivist*innen wollten das nicht hinnehmen.

Die Aktivist*innen fordern einen Freispruch, da ihrer Meinung nach die Beweislage die Behauptungen der Staatsanwaltschaft nicht stützen können.
Die Staatsanwaltschaft möchte eine Verurteilung. 

"Ich finde es lächerlich, dass die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung fordert, obwohl sie keinen einzigen Beweisantrag gestellt hat. Eine Verurteilung ohne Beweise íst aber nicht möglich." so Angeklagter Samuel Bosch (19) 

Der Einstellungsversuch des Gerichts wirkte noch aus einem anderen Grund für die Aktivist*innen  "absurd": "Wie kann das Gericht  weiter behaupten, dass wir Müll geklaut haben, wenn der einzige Zeuge, den sie geladen haben, weder Menschen am Container gesehen, noch die Ermittlungen geführt hat?" so die Angeklagte Charlie Kiehne (20) 

Die Aktivist*innen haben eine Reihe von Beweisanträgen an das Gericht gestellt.
Der Prozess wird nun auf den 28.07.2022 um 11 Uhr vertagt. Bis dahin wird das Gericht über die Beweisanträge entscheiden und die entsprechenden Zeug*innen laden.

Den Aktivist*innen geht es nicht um den Freispruch: "Natürlich ist es für uns ein Erfolg, wenn wir freigesprochen werden, aber unser eigentliches Ziel bleibt das Essen-retten-Gesetz!" erklärt Bosch.

 "Wir fordern, dass nicht wir Essenretter*innen eine Straftat begehen, wenn wir Lebensmittel retten, sondern dass Großkonzerne dazu verpflichtet werden, die Lebensmittel weiterzugeben und somit die Verschwendung eindämmen. Es kann nicht sein, dass wir jährlich 12 Millionen Tonnen guter Lebensmittel wegwerfen, während laut aktuellen UN-Bericht mehr als 828 Millionen Menschen weltweit hungern und es immer mehr werden." ergänzt Kiehne.


Der Prozess wurde auf den 28.07. vertagt da zu wenig Beweise vorhanden waren.

Hermine fragt zurecht: Und wo sollen die Beweise jetzt herkommen?

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