Spiegel hier Von Sebastian Spallek
»Klimabericht«-Podcast
Erdböden sind ein integraler Bestandteil unseres Klimasystems. Schätzungen zufolge sind weltweit über 2500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff im Untergrund gespeichert – das ist etwa viermal so viel wie der Mensch seit Beginn der Industrialisierung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in die Atmosphäre gepustet hat.
Dieser unterirdische Kohlenstoffspeicher ist dynamisch. Das heißt: Der Stoffwechsel der Bodenorganismen setzt große Mengen des im Untergrund gebundenen Kohlenstoffs in Form von Kohlendioxid frei. Gleichzeitig wird eine entsprechende Menge Kohlenstoff durch Pflanzen und Pilze im Erdreich eingelagert und damit der Atmosphäre entzogen – ein wichtiges Fließgleichgewicht, das durch den menschlichen Einfluss gestört wird.
Weltweit ist der Boden einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt. Er wird weggespült, ausgedörrt, versiegelt, überdüngt oder versalzen. Besonders die Landwirtschaft, die von fruchtbarer Erde abhängig ist, zerstört diese. Und auch Mikroplastik, Schwermetalle und Dürre belasten die Böden – all das setzt im Untergrund gespeichertes Kohlendioxid frei, was dramatische Folgen für unser Klima hat.
Ein weiteres Problem: Fruchtbares Land ist die Grundlage der globalen landwirtschaftlichen Versorgung. Um in Zukunft die Ernährung einer steigenden Weltbevölkerung zu sichern, müssen wir unsere Böden schützen und erhalten. Dem aktuellen »Global Land Outlook«-Bericht er Vereinten Nationen zufolge sind jedoch bereits 20 bis 40 Prozent aller Landflächen weltweit geschädigt – lässt sich eine weitere Zunahme noch aufhalten?
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