Kies gibt es nicht wie Sand am Meer
Bericht über die weltweite Situation auf BR24 hier
Sand, Kies und Schotter - diese Rohstoffe werden beim Straßen- Haus- oder Gleisbau gebraucht. Längst nicht jeder Kies oder Sand eignet sich fürs Bauen. Sand ist aufgrund des weltweiten Baubooms knapp geworden. Sein Abbau hat Folgen für die Umwelt.
Kies wird knappBericht in der Süddeutschen Zeitung im Mai 2020 hier"Es soll immer mehr gebaut, aber die Umwelt geschont werden - ein Zielkonflikt, der hierzulande von wachsenden Protesten aus der Bevölkerung begleitet wird. Experten aus Wissenschaft und Industrie haben einige Ideen, wie das Problem gelöst werden könnte."Auszüge aus dem lesenswerten Artikel:"Mehr Genehmigungen für immer mehr Kiesabbau für immer mehr Neubauten - das ist nach Überzeugung von Matthias Buchert vom Öko-Institut Darmstadt der falsche Ansatz.
Richtig wäre es dagegen, den Abbau von Kies drastisch zu senken - denn Kies ist ein nicht-erneuerbarer Rohstoff. "Es kann bis Mitte des Jahrhunderts eine absolute Reduzierung des jährlichen Bedarfs von 45 Prozent gegenüber 2013 durch Recycling, Lebensverlängerung von Gebäuden und weiteren Maßnahmen erreicht werden", heißt es in einem Papier des Öko-Instituts, bei dem Buchert Leiter der Arbeitsgemeinschaft Ressourcen ist.....Thema Recycling: "In der Schweiz ist man da viel weiter als in Deutschland. Bei uns müsste die öffentliche Hand als Bauträger vorangehen und verstärkt auf Recyclingbeton bei ihren Bauprojekten setzen, damit die Industrie in diesen Bereich mehr investiert", sagt Buchert.
Bisher ist es üblich, dass gebrochener Beton, der Kies enthält, im Straßenbau eingesetzt wird - man spricht von Downcycling, weil ein hochwertiger Rohstoff nur noch als minderwertiges Material gebraucht wird. Das müsste laut Buchert nicht sein: "Eine Nutzung als Gesteinskörnung zum Ersatz von Kies, um Recyclingbeton herzustellen, ist technisch ausgereift." Auch bei anderen Baustoffen wie zum Beispiel Gips könnte durch Recycling der Verbrauch deutlich gesenkt werden. Laut Öko-Institut könnte Kies, Ton, Naturstein und Gips zu mindestens zehn Prozent durch Recyclingmaterial werden - derzeit liegt bei Kies der Anteil unter einem Prozent....Die Mühlberger Bürgerinitiative "Für eine Heimat mit Zukunft" bringt ihre Haltung so auf den Punkt: "Der Flächenfraß und die Kiesausbeutung im Raum Mühlberg überschreitet mittlerweile jedes erträgliche Maß und alles, was in Europa bekannt ist. Von den Gewinnen der nicht ortsansässigen Firmen verbleibt so gut wie nichts in der Region. Auflagen werden ignoriert und Rekultivierungsmaßnahmen erfolgen nicht im vertraglich vereinbarten Umfang."
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