Kurznotiz in der Schwäbischen Zeitung:
Nach der Blockade der Zufahrt zum Kieswerk mit Asphaltmischanlage in Grenis durch Klimaaktivisten steht jetzt der Straftatbestand fest. „Es handelt sich hierbei um den Anfangsverdacht einer Nötigung“, sagt Polizeisprecherin Sarah König auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Wie die Polizei in dieser Sache ermittelt, könne sie nicht sagen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.
Der Straftatbestand der Nötigung ist breit gefasst und in Paragraf 240 des Strafgesetzbuches geregelt und wird demnach mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft.
Wie bereits berichtet, haben Klimaaktivisten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Zufahrt zum Kieswerk nach Grenis blockiert. Als Blockade haben sie zehn Zentimeter dicke Holzstämme und Äste miteinander vernagelt. Sachschaden entstand jedoch nicht. Wer genau hinter der Aktion steckt, ist bislang nicht bekannt. Lediglich, dass es sich um Klimaaktivisten handelt.
Die Aktivisten wollten mit der Aktion ihren Protest gegen den geplanten Kiesabbau bei Grund in der Nähe von Vogt zum Ausdruck bringen. Außerdem wollen sie gegen den heftig diskutierten Kiesexport aus der Region Bodensee-Oberschwaben nach Vorarlberg und die Schweiz protestieren
Das Aktionsbündnis weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist.
Sind es tatsächlich Klima-Aktivisten gewesen, wie hier mit aller Selbstverständlichkeit behauptet wird?
Die gewalttätigen Angriffe auf das KlimaCamp im Altdorfer Wald beweisen, dass hier noch ganz andere Kräfte im Spiel sind, die nicht zuletzt versuchen Recht und Unrecht zu verdrehen.
Ich glaube wir tun alle gut daran, vorschnelle Anschuldigungen zu unterlassen und uns auf Fakten zu berufen.
Ziel unseres Aktionsbündnisses ist es, die Menschen mit Argumenten zu überzeugen.
Und diese liefern wir in großer Fülle. Wir haben viele Berechnungen, Auswertungen und Gedankengänge eingebracht, die in einer ausgewogenen Diskussion Beachtung finden müssten.
Sie sind halt unbequem - reicht das aus, um auch uns zu bekämpfen?
Unabhängig davon, wer nun was vermutet, die junge Generation wird unsere Fehler und Unzulänglichkeiten ausbaden müssen.
An dieser Stelle daher noch ein Verweis auf die Rede von Ulrike Lenski (Fraktion der Grünen) im Kreistag, die mit folgenden Worten endet:
Meine erste Veranstaltung als Kreistagsmitglied, war der Jugendklimagipfel. Obwohl nicht unbeleckt beim Thema Klimawandel war es eine erschütternde Erfahrung, inmitten von Jugendlichen, die am Anfang ihres Lebens stehen, die Dimension und die Folgen des Klimawandels so glasklar vor Augen geführt zu bekommen. Hr. Professor Dr. Grobe vom Alfred-Wegener-Institut forderte damals die Schüler auf, zu demonstrieren, was sie ja seitdem auch brav machen. Wir haben uns schon fast daran gewöhnt. Aber was passiert mit jemanden der in jungen Jahren unermüdlich auf die Straße geht, um eine Zukunft kämpft und feststellen muss, dass nicht das passiert, was passieren müsste?
Noch nie waren wir Volksvertreter so gut über eine bevorstehende Katastrophe informiert und dennoch fehlt es uns an der nötigen politischen Konsequenz! Die einen treiben wir damit in die Resignation. Die anderen auf Bäume und Dächer, wie im Fall der Regionalplanung. Können wir uns wirklich darüber echauffieren, dass sie da oben sitzen ohne uns zu fragen, wer oder was sie da hochgetrieben hat? Welches Verbrechen an der kommenden Generation ist es denn, nicht zu handeln?
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