In unserem Aktionsbündnis treffen unterschiedliche Positionen aufeinander, das macht den Wert unseres Bündnisses aus. Wir ziehen an einem Strang was Flächenfraß und Klimaschutz angeht.
Aber daneben gibt es viele Themen, über die Diskussionsbedarf besteht. Zum Beispiel ploppte gerade die Frage bezüglich des ökologischen Nutzens von Kiesabbauflächen auf. Natürlich können Kiesgruben ein Refugium für besondere Tier- und Pflanzenarten sein.
Jörg schrieb: "Es gibt sehr wertvolle Lebensräume in ehemaligen Kiesgruben z.B. der Vogelsee bei Krauchenwies. Wir haben Bienenfresser -Bestände in einer ehemaligen Kiesgrube im Kreis Sigmaringen und erst kürzlich wurde eine kleine Kiesgrube beim Flugplatz Mengen rekultiviert, hier gab es gleich eine Ansiedlung vom Flussregenpfeifer. Das soll natürlich keine Rechtfertigung für hemmungslosen Rohstoff Abbau sein.."
Helmut meinte: "Selbst der Rohstoffplan BW (Umweltministerium) geht davon aus, dass auch gut angelegte Biotope in Gruben nicht so wertvoll und wichtig sind wie der vormalige Waldbestand (samt Waldboden) !
Mein Beitrag war: "Ich glaube , dass Kiesgruben wertvolle Lebensräume sein können, ist uns allen klar. Darum soll es ja auch weiterhin ein paar davon geben. Aber eben nicht in dem Maß wie es der Regionalplan vorsieht, weil das wiederum zu viel wäre. Es ist eine Sache des Maßhaltens und der Ausgewogenheit."
Irmgard aus Göggingen unterstreicht das: "Meines Erachtens geht es beim Kiesabbau immer um eine Gesamtabwägung. Der Altdorfer Wald soll natürlich als Naturraum erhalten bleiben. Auch der Vogelsee in Krauchenwies ist ein wertvoller Lebensraum für Tiere.
Nur allein um Göggingen sind schon 143 ha Wald und Ackerland für den Kiesabbau zerstört worden. Mit den neuen Genehmigungen ergibt das eine Gesamtfläche von rund 280 ha. Wir haben also genug Kiesgruben, die dem Naturschutz zu Gute kommen. Wenn das LRA SIGein ausgewiesenes Biotope total abholzen lässt, um ein Feldlerchenersatzhabitat für den Kiesabbau im Offenland ausweisen zu können, ist das Maß u. E. überschritten.
Bei 280ha zerstörter Wald- und Ackerfläche bleiben für uns Anwohner ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen, Dreck, Staub und Lärm übrig, unsere kommenden Generationen schauen ins Leere und die Kieser haben freie Fahrt, unseren Kies zur Profitmaximierung - auch in die Schweiz- zu verscherppeln.
Wir Gögginger haben nichts gegen einen maßvollen, verantwortungsbewussten und nachhaltigen Kiesabbau, wir wehren uns aber vehement gegen so einen gigantischen Flächenfraß und Raubbau bei uns und im restlichen Bodensee-Oberschwabengebiet. Eine vernünftige Regulierung kann es u.E. nur über eine kräftige Umweltabgabe und Straßenmaut geben. Das meine ich mit Gesamtabwägung!"
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