Sonntag, 7. April 2024

So gesund ist das Radeln mit dem E-Bike wirklich

hier  efahrer  05. April 2024 | Vanessa Finkler

 Mediziner sprechen Klartext

Unter den Radfahrern scheiden sich die Geister. Während die einen behaupten, E-Bikes wären besser für die Gesundheit als herkömmliche Fahrräder, vertreten andere genau die gegenteilige Meinung. Eine Studie klärt nun darüber auf, was bei der Diskussion stimmt.


Im Rahmen einer groß angelegten Studie untersuchten Sportmediziner der Medizinischen Hochschule Hannover den Effekt des E-Bike-Fahrens auf die Gesundheit. Dafür haben sie über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren die Gesundheitsdaten von herkömmlichen Radfahrern mit denen von E-Bike-Fahrern verglichen. Vier Wochen lang wurden die Daten der Teilnehmer dabei übermittelt. Mithilfe eines Trackers konnten die Mediziner so nicht nur die gefahrene Strecke, sondern auch die Herzfrequenz untersuchen. Insgesamt werteten die Forscher 58.000 Fahrten aus und kamen auf ein überraschendes Ergebnis. In einem Video hat das Magazin „ARD Gesund“ die Ergebnisse zusammengefasst.

E-Bike bietet optimales Herz-Kreislauf-Training

E-Bike-Fahrer werden häufig belächelt und gerne mal als faul abgestempelt. Schließlich ist das Fahren mit Motorunterstützung gar nicht so anstrengend wie herkömmliches Radfahren. Oder etwa doch? Die Mediziner zogen das Fazit, das E-Bike-Fahren für das Herz-Kreislauf-Training genauso gut ist wie ein Fahrrad ohne Motor. Die Herzfrequenz bei Belastung wies bei den beiden untersuchten Gruppen nur geringe Unterschiede auf. Die Vorteile für das Herz-Kreislauf-System bestätigte auch der Sportmediziner Dr. Manfred Achten im Interview mit EFAHRER.

Besonders für Menschen mit Vorerkrankungen ist das E-Bike ein willkommenes Trainingsgerät. Rund 35 Prozent der Teilnehmer in der E-Bike-Gruppe hatten eine Vorerkrankung. Dabei kann das E-Bike nicht nur wieder mehr Bewegung in den Alltag bringen, sondern auch den Blutdruck deutlich senken. Eine moderate Trainingseinheit wirkt laut Professor Uwe Tegtbur fast so gut wie ein Medikament.

Regelmäßiges Fahren verringert das Krankheitsrisiko

Die Studie zeigte auch, dass E-Bike-Fahrer im Schnitt häufig älter sind, Vorerkrankungen und einen höheren Body-Mass-Index haben als herkömmlicher Radler. Dafür verbringen sie in einer Woche aber jede Menge Zeit auf dem Rad. Durchschnittlich 135 Minuten kamen bei den E-Bike-Fahrern pro Woche zusammen. Wer regelmäßig so viel Zeit auf dem Sattel verbringt, hält sich nicht nur fit, sondern arbeitet auch präventiv gegen Krankheiten. Tegtbur ist davon überzeugt, dass regelmäßiges E-Bike fahren, das Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes um 20 bis 40 Prozent senken kann.

Wer noch nie E-Bike gefahren ist, sollte aber vor allem zu Beginn vorsichtig sein. Denn in den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Unfälle deutlich gestiegen. Ein paar Runden auf sicherem Terrain und eine Einführung in die Handhabung des Rades können daher nicht schaden.

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