Pressemitteilung vom 25.4.2024
Als Reaktion auf den umstrittenen Vorstoß des Weingartner Gemeindrates für die abgelegene Version des viel diskutierten Radschnellwegs gibt es am Samstag, den 27.4. ab 15:00 Uhr eine Demonstration für eine sozial gerechte Verkehrswende im Schussental.
Die Radfahrer*innen kritisieren, dass der Ausbau der "sicheren Radverkehrsachse fürs Schussental" damit blockiert werde, dass Weingarten die Streckenführung außerhalb der Hauptverkehrsachse bauen will. Kern der Demo sind fünf auffällig bebannerte "Gehzeuge" - das sind Holzgestelle, die von je einer Person getragen werden und etwa die Größe eines SUVs haben.
"Gehzeuge zeigen, wie viel Platz durch Autos verballert wird. Radverkehr ist klimaneutral und platzeffizient, darum muss schleunigst die von Autos verschwendete Fläche in Radwege und Grünfläche umgewandelt werde." erklärt Kiki Köffle (21).
Das Auffällige an der Demo: Die Gestelle können nur über Straßen zur Demonstration gelangen und müssen nach §25 StVO auf der Straße laufen – im Schritttempo. Gehzeug statt Fahrzeug. Die Personen mit den Gehzeugen starten bereits um 14:30 Uhr sternförmig zum Grünen Turm in Ravensburg, an dem um 15:00 Uhr eine Demo über die B32/Wilhelmstraße, Herrenstraße, Gänsbühl, Gespinstmarkt zum Marienplatz/Lederhaus startet. Vor dem Lederhaus, in Sichtweite zum Rathaus, wird es anschließend eine weitere Kundgebung geben.
"Und da ist noch gar nicht eingerechnet, dass es momentan selbstverständlich ist, dass Leute, die sich SUVs anschaffen, diese auch meist ohne große Gebühren im öffentlichen Raum abstellen dürfen. Platz, der auch gut als Grünfläche, Radweg oder Spielplatz von allen anstatt von Einzelpersonen genutzt werden könnte." so Samuel Bosch (21)
Auf den zwei Kundgebungen, am ehemaligen Tickethäuschen der Straßenbahn am Grünen Turm und vor dem Lederhaus, sind Redebeiträge verschiedener Akteure, die sich beispielsweise für bessere Radwege oder für mehr grün statt Autoflächen einsetzen, geplant.
Es wird auch Thema wird auch die von Studierenden organisierte Klingel-Demo von vergangenen Dienstag in Weingarten sein. Dort forderten die Radler*innen einen "erreichbaren Radschnellweg" in Weingarten. Durch die abgelegene Streckenführung habe der Radschnellweg durchs Schussental in Weingarten eine Lücke.
"Wenn ich erst einen Kilometer in eine andere Richtung fahren muss, ist das kein Radschnellweg, sondern ein Radumweg." sagt Radlerin Rosemarie Vogt aus Weingarten.
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