Dienstag, 23. April 2024

Der Altdorfer Wald auf dem Weg zum Landschaftsschutzgebiet – ein VW-Käfer hilft mit

 Pressemitteilung vom 23.04.2024

Seit einigen Wochen können Menschen, die auf der L317 in Oberankenreute unterwegs sind, einen originalen VW-Käfer mit der Aufschrift "Auf dem Weg zum Landschaftsschutzgebiet" bestaunen. Auf der Ladefläche steht ein Miniaturmodell des Altdorfer Walds in Töpfen. Der Käfer fährt direkt auf das mögliche Landschaftsschutzgebiet (Altdorfer Wald) zu.

Dieses Kunstprojekt hat der bekannte Künstler und Autolackierer Ahmet Yardimci aus Weingarten gemeinsam mit Anwohner*innen und Waldbsetzer*innen gestaltet. Er verwandelte so schon hunderte VW-Käfer und Autoteile zu Kunstobjekten, die an vielen Stellen im gesamten Schussental aufgestellt sind.

Da ein solcher VW-Käfer mit Ladefläche nicht hergestellt wird, handelt es sich hier auch um kein Originalfahrzeug. Die Ladefläche wurde in der Werkstatt von Yardimci angebaut.

"Der Altdorfer Wald mit seinen Quellen, seiner Geologie und seinen Ökosystemen ist ein einzigartiges Juwel. Es muss endlich vor zerstörerischen Kisabbauprojekten geschützt werden", erklärt Anwohnerin Johanna Kugler aus Oberankenreute, die Forderung nach der Ausweisung eines Landschaftsschutzgebiets.

Wenn der Altdorfer Wald mit den Waldburger Rücken die Einstufung zum Landschaftsschutzgebiet erhalten sollte, ist die umstrittene Ausweitung des Kiesabbaus vom Tisch. 

Der neue Regionalplan ermöglicht den Kieskonzernen, ihre Kiesgruben allein im Altdorfer Wald fast zu verdreifachen. Von 37 Hektar zu 103,3. 

Der Regionalplan sieht auch weitere Flächenversiegelung außerhalb des Altdorfer Waldes vor – für Industrie-, Gewerbe- und Wohngebiete, auf der ein großer Teil des Kies anschließend verbaut wird. So schaffte er sich eine Nachfrage selbst ohne nach Alternativen wie dem Nutzen von Leerstand oder Möglichkeiten wie das Sanierung statt Neubauen zu prüfen.

Die Geschichte des neuen Regionalplans ist von Protesten geprägt: Tausende Einwendungen, ein breites Bündnis und spektakuläre und provokante Aktionen machten ihn in den letzten Jahren zum Gesprächsthema. So konnte die Regionalversammlung ihn nicht weitgehend unbemerkt "durchwinken". Beschlossen wurde er trotzdem. 

Samuel Bosch (21): "Im Moment fressen sich die Kiesgruben wie Geschwüre in den Wald. Die Kieskonzerne hinterlassen Ersatzpflanzungsexperimente, die sie als ´Wald´ bezeichnen. Wenn wir mehr Leerstand nutzen würden, bräuchten wir viel weniger Kies!"

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