BR24 hier vom 6.7.22
Die Betreiber von kleinen Wasserkraftwerken im Bayerischen Wald (und auch anderswo), die für Tausende Haushalte Strom erzeugen, hatten das Aus für ihre Anlagen befürchtet. Jetzt kommt es wohl doch anders: Die Förderung soll nicht gestrichen werden.
Betreiber von kleinen Wasserkraftwerken im Bayerischen Wald können wohl aufatmen: Sie sollen weiter gefördert werden. Wie der FDP-Bundestagsabgeordnete Muhanad Al-Halak aus Grafenau mitteilt, habe sich die Ampel-Koalition am Dienstag auf den massiven Ausbau regenerativer Energien geeinigt, was auch die kleine Wasserkraft miteinschließe. "Den Betreibern kleiner Wasserkraftanlagen würden damit die Existenzsorgen genommen", so Al-Halak.
Auch Wasserkraftanlage unter 500 kW werden damit weiter mit den EEG-Förderungen unterstützt.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wollte stattdessen Bäche und Flüsse ökologischer gestalten. Rückenwind bekam er dafür von Naturschutzverbänden. Die Flüsse in ganz Europa seien viel zu stark verbaut. Dämme und Wehre stauten alle paar Flusskilometer das Wasser für Stromturbinen auf, was schlecht für den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie sei. In Anlagen ohne Fischtreppen würden die Tiere in den Turbinen verletzt oder getötet, hieß es beispielsweise vom WWF Deutschland.
Ähnlich äußerte sich im BR der Bund Naturschutz in Bayern vor wenigen Wochen. Die Naturschützer kritisieren, dass durch die Anlagen die Artenvielfalt an Flüssen und Bächen leide. Das Kraftwerk selbst versperre Fischen und anderen Arten den Weg. Die für die Energiegewinnung nötige konstante Stauhöhe bringe die lebensnotwendigen Flusswasserschwankungen zum Erliegen.
Ende der Wasserkraft im Bayerwald abgewendet
Das hätte womöglich das Aus für viele kleine Wasserkraftanlagen in Ostbayern bedeutet. "Ausgerechnet jetzt in der Gas- und Ukrainekrise", sagte dazu der Umweltingenieur Christoph Pfeffer aus Regen, der seit Jahren kleine Anlagen saniert.
Nun scheint das Ende jedoch abgewendet zu sein. Wind, Photovoltaik und Wasserkraft sollen als regenerative Energien in Zukunft absolut gleichbehandelt werden. Wasserhaushalts- und Einspeisegesetz bleiben dabei unangetastet. Auch Anlagen, die in diesem oder im kommenden Jahr entstehen, sollen weiterhin Fördermittel erhalten, so steht es im Gesetzespaket. Dieses muss am Freitag noch verabschiedet werden.
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