30.06.2022 hier im Südkurier
Kürzere Fahrzeiten, mehr Direktverbindungen und besser abgestimmte Anschlüsse: Das grenzüberschreitende Zugfahren im internationalen Bodenseeraum soll attraktiver werden. Dies haben Vertreter der Regierungen der See-Anrainerländer nun bei einem Strategietreffen beschlossen.
Es war ein Treffen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK). In dieser sind die Regierungen aller Bundesländer und Kantone Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins zusammengeschlossen, darunter zum Beispiel Baden-Württemberg, Bayern, Kanton Thurgau und Vorarlberg.
„Bodanrail 2045“ heißt das Projekt, das sich die IBK jetzt vornimmt. Es soll attraktiver und leichter werden, in der Vier-Länder-Region mit dem Zug zu reisen. Weil sich vier Bahn-Betreiber aufeinander abstimmen müssen und auch die Finanzierungen der Bahnunternehmen unterschiedlich aussehen, sei das ein komplexes Projekt, heißt es in einer Pressemitteilung der IBK. Trotzdem gibt diese sich ambitioniert: Die Bahn-Anbieter in allen Anrainer-Ländern sollen an ihre Fahrpläne ran – und wenn nötig auch an ihrem Schienennetz bauen. Das ergab sich bei einem Strategiegespräch, zu dem sich Regierungsvertreter nun im schweizerischen Heiden (Kanton Appenzell Ausserrhoden) trafen und bei dem sie das langfristige Zielmodell Bodanrail 2045 beschlossen.
Die IBK möchte mit den Kantonen, Landkreisen und Bahnunternehmen eine „Institution Grenzüberschreitender Öffentlicher Verkehr Bodensee“ aufbauen. Ziel ist eine Stelle, die sich um die – bisher fehlenden – kundennahen Herausforderungen des öffentlichen Personenverkehrs über die Landesgrenzen kümmert, wie Kommunikation, Vermarktung und Vertrieb von Fahrkarten. Das soll auch Projekte wie das Bodensee-Ticket, die neue Drei-Länder-S-Bahn S7 von Romanshorn über Bregenz bis Lindau-Reutin und die Kooperation der Bahnen rund um den See für eine „S-Bahn-Bodensee“ vorantreiben.
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