Freitag, 24. September 2021

Klimastreik in Sigmaringen: Aktivisten lassen sich bei gewagter Aktion von der Polizei nicht aufhalten

Schwäbische Zeitung von Johannes Böhler

Am Abend hängt das Transparent doch noch: Die Klimaaktivisten Samuel Bosch und Charlie Roth hängen es an die Sigmaringer Bahnbrücke. (Foto: Rüdiger Sinn)


Anlässlich des von der Fridays for Future-Bewegung ausgerufenen Klimastreiks haben am Freitag in Sigmaringen verschiedene Veranstaltungen stattgefunden.

Neben einem von Sigmaringer Aktivisten angemeldeten Demonstrationszug mit rund 50 Teilnehmern vom Bahnhof durch die Stadt zu einer Kundgebung am Karlsplatz hatte eine kleine Gruppe um den Ravensburger Klimaaktivisten Samuel Bosch eine unangemeldete, waghalsige Aktion geplant.

Samuel Bosch und Charlie Roth wollen mit einer waghalsigen Aktion am Sigmaringer Donauufer zur Abwahl des CDU-Abgeordneten Thomas Bareiß aufrufen. (Foto: Johannes Böhler)

An einem Seil wollte die Gruppe ein Banner quer über die Donau spannen, das zur Abwahl des CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß aufruft. Die Polizei hatte jedoch wohl bereits im Vorfeld Wind von der Aktion bekommen, und so rückten bereits vor Ankunft der Aktivisten Polizei und Feuerwehr an, um das an der Uferstelle gespannte Hilfsseil wieder abzuhängen.

Bosch gab sich bei seiner Ankunft vor Ort enttäuscht über den Abbruch: „Wegen uns hätte es keinen Feuerwehreinsatz geben müssen, das kostet ja schließlich Steuergelder.“
Bereits in der Nacht zum Freitag war die 19-jährige Charlie Roth aus Ulm durch die Sigmaringer Donau geschwommen, um eine Maurerschnur über den Fluss zu spannen.

Ebenfalls mit dabei war der 66-jährige Manfred Scheurenbrand, der sich als Vertreter des Vereins „Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald“ gegen Kiesabbau einsetzt.

Dass sie die Aktion nicht angemeldet haben, bereuen die Klimaschutzaktivisten aber nicht: „Das wäre uns sowieso nicht genehmigt worden“, sagt Samuel Bosch.

Am späteren Nachmittag bahnte sich eine Fahrraddemonstration mit rund 30 Teilnehmern ihren Weg von der Hedinger Kirche Sigmaringen bis nach Laiz.

Die Initiative „FairWandel SIG“ will damit auf fehlende Schutzstreifen für Radfahrer, fehlende Radweganbindungen sowie fehlende Fußgängerüberwege aufmerksam machen. Außerdem fordern die Organisatoren ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde innerorts.

Am Abend hängt das Transparent mit der Aufschrift "Stoppt Klimakiller Bareiß" doch noch über der Donau. Die Aktivisten haben heimlich einen zweiten Versuch gewagt und es an der Bahnbrücke aufgehängt.

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